Mit diesem Ergebnis hatte man nicht unbedingt gerechnet: 15 Prozent der Bundesbürger waren schon mal wegen einer Depression in ärztlicher Behandlung. Fast 70 Prozent von ihnen waren Frauen. Das ist das Ergebnis einer ersten Zwischenauswertung der NAKO-Studie, die 2014 startete und den Gesundheitszustand bei 200.000 zufällig ausgewählten Teilnehmer*innen zwischen 20 und 69 Jahren über 20 bis 30 Jahre erfassen soll. Von 100.000 Befragten sagten 10.282 Frauen und 4.881 Männer, dass sie in der Vergangenheit schon einmal an einer Depression gelitten haben. Erfreulich daran ist, dass sich die Menschen heute offenbar weniger einer solcher Störung schämen und schneller bei Ärzt*innen Hilfe suchen.

Auch der neueste „Psychoreport“ der DAK Gesundheit zeigt, dass Depressionen in den vergangenen 20 Jahren zugenommen haben: Die Langzeit-Analyse ergab, dass sich die Anzahl der Fehltage, die durch Depressionen oder Angststörungen verursacht wurden, seit 1997 verdreifacht hat. Der DAK-Psychoreport wertet die anonymisierten Daten von ca. 2,5 Millionen erwerbstätig Versicherten aus. Demnach haben die Krankschreibungen von Arbeitnehmer*innen aufgrund von psychischen Problemen 2017 mit 250 Fehltagen pro 100 Versicherten einen Höchststand erreicht, der 2018 nur wenig auf 236 Fehltage zurückgegangen ist. Frauen waren dabei doppelt so oft wie Männer krankgeschrieben. Psychische Leiden belegten damit im vorigen Jahr Platz 3 der häufigsten Krankheitsarten.

Quelle: 
aerzteblatt.de, 26. Juni 2019
Pressemitteilung der DAK-Gesundheit zum DAK-Psychoreport 2019

zurück zur Übersicht