Die Kaiserschnittrate liegt in Deutschland mit durchschnittlich knapp über 30 Prozent immer noch sehr hoch. Nun zeigt eine Analyse der Techniker Krankenkasse, dass Babys nach der Schnittentbindung ein höheres Risiko für gesundheitliche Störungen haben als normal entbundene. Die Krankenkasse untersuchte die Daten von 38.850 Kindern, die 2008 geboren und bis 2016 nachbeobachtet wurden.

Dabei kam heraus, dass die Kaiserschnitt-Kinder ein um fast 11 Prozent erhöhtes Risiko hatten, eine Verhaltensstörung zu entwickeln. Auch das Risiko für eine chronische Bronchitis war um fast 10 Prozent erhöht, das Risiko für eine Allergie um 9 Prozent. Auch Atemwegserkrankungen und Magen-Darm-Probleme kamen häufiger vor.

Vermutlich hat der Durchtritt durch den Geburtskanal doch einen erheblichen Einfluss auf den Gesundheitszustand, zumal das Kind dabei auch wichtige Mikroorganismen aufnimmt, die später für die Darmbesiedlung eine große Rolle spielen.

Ein Grund mehr also, den Kaiserschnitt nicht ohne Not anzusetzen. Der jüngste Bericht des Robert-Koch-Instituts weist darauf hin, dass nur bei rund zehn Prozent der Geburten eine Sectio wirklich notwendig ist, weil das Leben von Mutter oder Kind in Gefahr ist. Ansonsten gehe es darum, Nutzen und Risiken sorgsam abzuwägen.

Quellen:
aerzteblatt.de, 4. September 2019
aerztezeitung.de, 4. September 2019

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