Der PSA-Test auf Prostatakrebs (PSA steht für „prostata-spezifisches Antigen“) ist eine freiwillige Leistung, die Männer selbst bezahlen müssen. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) sollte jetzt bewerten, ob die Kassen nicht doch die Kosten für den Test übernehmen müssen. Die Antwort lautete eindeutig: Nein. Der Test richte mehr Schaden an, als dass er nutze. Zwar lässt sich mit einem solchen PSA-Screening die Sterblichkeit an Prostatakrebs statistisch signifikant verringern, an der Gesamtmortalität ändert sich jedoch nichts. Auch ist der Aufwand im Vergleich zum Ergebnis relativ groß: Es müssen 1.000 Männer einen PSA-Test machen, damit über zwölf Jahre hinweg etwa drei vor einem metastasierenden Prostatakrebs bewahrt werden. Oder anders ausgedrückt: Innerhalb von 16 Jahren sterben 3 von 1.000 Männern weniger an dieser Krebsart.

Der Nachteil des Tests besteht darin, dass er häufig positiv ausfällt, der Verdacht sich aber nicht bestätigt. Die Männer werden dadurch seelisch und körperlich stark belastet, auch kommt es nicht selten zu einer Übertherapie. Mehr noch: Zirka 35 bis 60 von 1.000 Männern werden wegen Prostatakrebs behandelt, obwohl er ihnen nie gefährlich geworden wäre. Wohl aber kann die damit verbundene Therapie schädlich sein.

Das Institut hatte elf Studien mit über als 400.000 Teilnehmern ausgewertet.

Quellen:
spiegel.de, 6. Januar 2020
aerzteblatt.de, 6. Januar 2020

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