Newsletter Juni 2020 – Bei schweren Krankheiten wie z. B. einer bakteriellen oder virusbedingten Lungenentzündung erscheinen Antibiotika oft unvermeidlich. Dass es tatsächlich auch ohne geht und sich damit die gefürchteten Resistenzen verringern lassen, zeigt jetzt eine Studie aus dem ARCIM Forschunginstitut an der Filderklinik (ARCIM bedeutet Academic Research in Complementary and Integrative Medicine. Die Wissenschaftler werteten Daten von 350 Kindern aus, die dort aufgrund einer Lungenentzündung stationär behandelt worden waren.

Rund ein Drittel der Kinder hat Antibiotika bekommen – eine sehr niedrige Rate, verglichen damit, dass normalerweise bei einer Lungenentzündung fast schon automatisch Antibiotika eingesetzt werden. Selbst bei den bakteriellen Lungenentzündungen waren diese Medikamente nur bei der Hälfte der Behandelten nötig. Warum? Weil die Kinder auch im Krankenhaus Anwendungen bekamen, die sich in der Anthroposophischen Medizin seit Jahrzehnten als hilfreich und sinnvoll erwiesen haben. Neben speziellen Arzneimitteln auf Naturbasis waren dies vor allem Brustwickel.

„Die Studie ist ein erster, ermutigender Schritt, um wissenschaftlich zu analysieren, welche Strategien sinnvoll sein können, um den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren“, sagt Dr. Jan Vagedes, Leitender Arzt der Abteilung für Kinderheilkunde und Leiter von ARCIM. In eine ähnliche Richtung zielt auch die in Bayern unter viel Protest eingeleitete Studie, die prüfen soll, ob Naturmedizin dazu beiträgt, die Resistenzentwicklung bei Antibiotika einzudämmen – die ARCIM-Studie zeigt, dass diese sehr viel größer und langfristiger angelegte Studie mehr als berechtigt ist.

Quellen:
Restricitive antibiotic use in children hospitalized for pneumonia: A retrospective inpatient study, European Journal of Integrative Medicine, Februar 2020
Pressemitteilung DAMiD, 13. Mai 2020

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