Die Kanzlerin spendiert der internationalen Impfstoff-Allianz Gavi satte 600 Millionen Euro und die Bundesregierung hat sich mit 300 Millionen Euro in das Start-up-Unternehmen CureVac eingekauft – mit Steuergeld. Das mag man werten, wie man will – es geschah vermutlich aus der Sorge heraus, sich mit dieser Beteiligung das Recht zu erkaufen, bevorzugt mit einem möglichen Impfstoff beliefert zu werden und den Avancen des amerikanischen Präsidenten eine Abfuhr zu erteilen. Eine europäische Allianz, an der sich auch Deutschland beteiligt, steht unabhängig davon in Kontakt mit mehreren Pharmaunternehmen, wie das Handelsblatt berichtet.

Fakt ist, dass das Rennen um einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 weiterhin offen und vor allem vom Ausgang her ungewiss ist. Das zeigt ein Interview der Tagesschau mit dem Virologen Prof. Dr. Oliver Keppler, Vorstand des Max von Pettenkofer-Instituts an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sein Resumée: „Die Hoffnung, auf einen ‚Super-Impfstoff‘“, der ebenso wirksam wie nebenwirkungsfrei ist, sei „völlig überzogen“. Es könnte auch sein, „dass wir ihn nie haben werden.“

Das bestätigt auch ein Bericht von „Spektrum der Wissenschaft“. Darin heißt es, frühestens Anfang 2021 sei mit einem Impfstoff zu rechnen, aber das sei „noch atemberaubend schnell im Vergleich zu klassischen Impfstoffen“. Normalerweise hätte „eine solche Entwicklung 15 bis 20 Jahre“ gedauert. Darin wird u. a. der australische Immunologe Ian Frazer zitiert: „Wir müssen erkennen, dass es nicht immer möglich ist, einen Impfstoff zu bekommen, nur weil wir einen wollen.“ Die Weltgesundheitsorganisation WHO verzeichnet zurzeit 133 Projekte zu dieser Impfstoffsuche, weitere 14 sind noch in der Pipeline. Die Abkürzungen bei der Zulassung seien „umstritten und aus der Not heraus entstanden“.

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