Newsletter Juni 2021 - Um die Ansteckungsgefahr für besonders vulnerable Patientinnen und Patienten während der COVID-19-Pandemie weitestmöglich zu reduzieren, wurden viele Behandlungsmethoden, gerade auch in der Integrativen Onkologie, ins Internet verlagert.

Eine Arbeitsgruppe der „Society for Integrative Oncology“ (SIO) hat nun Expert*innen aus 19 verschiedenen Ländern befragt und die bereits veröffentlichte Literatur zu diesem Thema ausgewertet. Aus den Ergebnissen ist ein Empfehlungskatalog entstanden, wie Ärzt*innen und Therapeut*innen die telemedizinische Versorgung sinnvoll und für die Patient*innen gewinnbringend gestalten können. Besonders wichtig erschien es der Arbeitsgruppe, auf die Skepsis und Sorgen sowohl der Patien*tinnen und ihrer Angehörigen als auch der behandelnden Kolleg*innen einzugehen, denn natürlich lässt sich der persönliche, vertrauensvolle Kontakt nicht sofort eins zu eins am Bildschirm ersetzen.

Der Katalog enthält z. B. verfahrenstechnische Empfehlungen, um die Technik sicher handhaben zu können, oder den Rat, die Kommunikation anzupassen, indem man langsam und deutlich spricht, eventuell auch die Sitzung aufzuzeichnen, damit sie später nochmals angeschaut werden kann. Auch sollten die Ziele der Onlinesitzung schon vorher klar benannt werden. Achtsamkeitsübungen zu Beginn können dazu beitragen, die Sitzung in einem ruhigen therapeutischen Umfeld zu gestalten.

Die Erfahrungen während der Corona-Krise zeigen jedenfalls, dass die unterstützenden Therapien der Integrativen Onkologie zum Teil sehr gut telemedizinisch erfolgen können, wenn man die Besonderheit der Situation erfasst und gut vorbereitet in die Sitzungen geht. Gleichzeitig erweist sich dies womöglich als große Chance für Patient*innen, die in Regionen leben, wo es nicht viele Angebote aus der Integrativen Medizin gibt. So kann die Telemedizin in Zukunft wertvolle ergänzende Impulse und Heilungschancen bieten, ohne dass sich Patient*innen ermüdenden und womöglich gefährdenden Reisen aussetzen müssen.

Quellen:
aerzteblatt.de, 29. April 2021

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