Wenn es mit dem Stillen nicht klappt und Babys mit der Flasche aufgezogen werden, sollte die Wahl möglichst auf Fläschchen aus Glas fallen. Von den Innenflächen der Kunststoffflaschen aus Polypropylen können sich nämlich mikroskopisch feine Partikel lösen – bei jeder Fütterung 1 Million und mehr. Ob dieses Mikroplastik beim Baby oder später bei den heranwachsenden Kindern zu gesundheitlichen Problemen führt, ist unklar.

Ein Team von irischen Wissenschaftlern hatte geprüft, ob beim Herstellen der Babynahrung Plastik aus den mit einem Marktanteil von fast 70 Prozent am weitesten verbreiteten Kunststoffflaschen freigesetzt wird. Die Forscher zählten bis zu 16 Millionen Mikropartikel pro Liter Flüssigkeit bei 70 °C, wobei die Freisetzung temperaturabhängig war. Bei 95 °C waren es sogar 55 Millionen Mikropartikel pro Liter.

Die Forscher schätzen, dass jeder mit der Flasche ernährte Säugling durchschnittlich mindestens 1,58 Millionen Mikropartikel pro Tag ausgesetzt wird. Mit Glasfläschchen ließe sich das leicht vermeiden, oder – noch viel besser – mit konsequentem Stillen. Gibt es damit Probleme, hat jede Frau das Recht, ihre Hebamme oder eine Stillberaterin um Unterstützung zu bitten. Oft lassen sich die Schwierigkeiten damit beheben.

Quelle
aerzteblatt.de, 21. Oktober 2020

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