Wie schafft man es, dass Pflegende ihrer Arbeit Tag für Tag gerne nachgehen? Wie reduziert man Überlastung und damit Unzufriedenheit bei den Mitarbeitenden und wie gestaltet man Arbeitsplätze im Krankenhaus, die zukunftsfähig für alle sind? Diesen Fragen stellt sich nun ein bundesweit einmaliges Modellprojekt am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau. 

In den kommenden Monaten wird eine chirurgische Station komplett neu strukturiert und organisiert. Der Fokus liegt dabei auf einer interdisziplinären Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsberufe, synergetischen Tagesabläufen und dem Abbau von Hierarchien hin zu Strukturen, die auf die Bedürfnisse der Belegschaft ausgelegt sind. Besonders ist der Ansatz, dass diese Strukturen von den Mitarbeitenden selbst entwickelt und kontinuierlich angepasst werden und nicht von oben herab oder von außen diktiert werden.

Zudem erhalten alle Kolleg:innen vor Projektstart eine Basisausbildung in selbstorganisiertem Arbeiten. Dabei geht es u.a. um Kommunikation, Entscheidungsfindung oder Konfliktlösung. Ab Januar 2023 wird die Modellstation dann ihre Arbeit im täglichen Regelbetrieb der Klinik aufnehmen.

Der Initiator des Projektes, Hubertus Schmitz-Winnenthal, Chefarzt der Chirurgischen Klinik hat bereits in den vergangenen Monaten zusammen mit einem interdisziplinären Team neue Formen der Zusammenarbeit vorbereitet, denn: „Auch wenn wir diesen Weg noch nicht kennen und es im Klinikalltag nahezu keine Erfahrung damit gibt, besteht kein Zweifel daran, dass sich etwas ändern muss, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.“ Auf diese Weise werde sich auch die bisherige klassische Rollenverteilung zwischen Ärzteschaft und Pflegenden völlig verändern. Nach Meinung von Schmitz-Winnenthal werden Rollen hier ganz neu gedacht werden müssen. Begleitet und ausgewertet werden soll das Projekt durch wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden der Universitäten Witten/Herdecke und Heidelberg, um anschließend die Ergebnisse und Erkenntnisse für weitere Projekte und Kliniken zur Verfügung stellen zu können. Die Modellstation am Klinikum Aschaffenburg soll also zu einer Keimzelle der Veränderung werden, so der Wunsch von Hubertus Schmitz-Winnenthal: „Wir versuchen das Gesundheitssystem von innen heraus zu verändern. Der Patient muss wieder in den Mittelpunkt gestellt werden und die Mitarbeiter bekommen die Möglichkeit das zu machen, wofür sie den Beruf eigentlich ergriffen haben: dem kranken Menschen zu helfen.“

Weitere Informationen unter: www.meine-station.de

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