Seit Jahren wird immer wieder gefordert, schon in der Schule Kindern beizubringen, was Gesundheit bedeutet und wie sie zu fördern ist. Jetzt setzen sich die Jugendlichen selbst dafür ein. Die übergroße Mehrheit von ihnen – 84 Prozent gemäß einer Studie der vivida BKK und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“ – meint, dass die Grundlagen für ein gesundes Leben nicht nur im Elternhaus, sondern auch in der Schule gelegt werden müssen. „Bislang tauchen Gesundheitsthemen in den Lehrplänen nur sporadisch in bestimmten Klassenstufen auf, meist in Fächern wie Biologie oder Sport“, sagt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida BKK. „Doch es fehlt eine konsequente altersgerechte Beschäftigung mit dem Thema Gesundheit durch alle Jahrgangsstufen hindurch.“

Drei Viertel der Schüler:innen würden sich gerne gesünder ernähren – wenn sie nur wüssten, wie das geht und was dabei zu beachten ist. Bislang informiert sich allerdings nicht einmal die Hälfte von ihnen vorbeugend über Gesundheitsthemen. Für die meisten wird das erst relevant, wenn sie selbst erkranken. Wenn sie dann im Internet recherchieren, stehen sie mit den Suchergebnissen jedoch meist alleine da. Auch hier könnte ein Unterrichtsfach „Gesundheit“ abhelfen.

GESUNDHEIT AKTIV meint:

Ein gesundes Leben und die Prävention von Krankheiten ist nur dann gut möglich, wenn Menschen auch wissen, wie das geht. Daher ist es absolut zu begrüßen, dass gerade Kinder und Jugendliche frühzeitig lernen, was es heißt, für sich selbst gut zu sorgen, sich gut zu ernähren und den Körper fit zu halten. Es ist absolut verständlich, das Schüler:innen das als eigenes Fach einfordern, denn tatsächlich spielt Gesundheit bislang kaum eine Rolle in den Lehrplänen. Allerdings wäre es noch viel besser, wenn das Thema Gesundheit auch gelebt würde in den Institutionen, denn was nutzt beispielsweise eine Unterrichtsstunde zu gesunder Ernährung, wenn die Kantinenverpflegung nicht entsprechend ist? Schule sollte hier ein Vorbild sein – ein „gesunder Ort“, an dem Schüler:innen stress-und angstfrei sein und lernen könnten, wo Bewegung ganz natürlich in den Unterrichts- und Tagesablauf eingebaut und nicht auf die zwei Sportstunden in der Woche beschränkt wäre, wo Schüler:innen schon in der Mensa erleben könnten, wie gesunde, schmackhafte und nachhaltige Verpflegung aussieht. Dann wäre sicherlich schon viel gewonnen!

Quellen:

Pressemitteilung vivida BKK, 17. November 2021

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