Seit 2017 gibt es im Hamburger Stadtteil Billstedt / Horn einen “Gesundheitskiosk”, der medizinische und soziale Angebote verknüpft. Die Idee dazu entstand nach finnischem Vorbild, nachdem man die gesundheitliche Situation in den sozial schwachen Stadtteilen Billstedt und Horn umfassend untersucht hatte. Befragte Ärzt:innen und Mitarbeitende aus sozialen Einrichtungen hatten damals deutlich den Wunsch nach einer niedrigschwelligen Anlaufstelle geäußert, denn nicht allen Stadtteilbewohner:innen fiel es leicht, das passende Angebot zu ihren jeweiligen Nöten oder Problemen zu finden. Eine Stelle, die das “vorsortiert” und Menschen entsprechend weitervermitteln kann, ist da ungemein hilfreich. Zudem bietet der Kiosk mit gesundheitsfördernden und aktivierenden Angeboten ein Umfeld, in dem jede:r selbst für seine Gesundheit aktiv werden kann.

Dies ist bislang so gut gelungen, dass der Gesundheitskiosk nun Teil der Regelversorgung werden soll – so lautet die Empfehlung des Innovationsausschusses beim gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Der Hamburger Gesundheitskiosk soll nun zu einem Prototyp für eine “integrierte gesundheitliche Vollversorgung in großstädtischen Regionen” werden, denn die dort erzielten Ergebnisse beweisen wie gut dieses Angebot die Gesundheitsversorgung in sozial benachteiligten Stadtteilen oder Kommunen ergänzen kann. Es zeigt sich, dass nicht nur Ärztinnen und Ärzte deutlich entlastet wurden, sondern langfristig auch die Ausgaben der Krankenkassen stark reduziert konnten.

Daher wird 2022 der erste Gesundheitskiosk im Rheinland seine Türen öffnen, und hoffentlich viele weitere folgen!

Quelle: Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.

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