Newsletter November 2021 - „Welches Gesundheitssystem wünschen sich Bürgerinnen und Bürger in Zukunft, und wie können sie dieses aktiv mitgestalten?“ – so lautete die zentrale Fragestellung beim ersten Bürgergutachten Gesundheit, das im September im Auftrag der Vereine GESUNDHEIT AKTIV und NATUR UND MEDIZIN stattgefunden hat. Die teilnehmenden Personen haben auf diese Frage zahlreiche spannende Antworten gefunden und Empfehlungen an die Politik formuliert. Es ist ein umfangreiches Dokument entstanden, das zentrale Punkte wie Prävention und Gesundheitsförderung, die Forderung nach Entbürokratisierung, Evidenzbasierung und vor allem eine stärker auf Patient:innen zentrierte Versorgung hervorhebt. Sie haben aber auch auf allen Ebenen des Systems eine größere Mitbestimmung eingefordert.

„Ich bin sehr beeindruckt, wie kompetent und engagiert die Bürger:innen sich mit zentralen Fragen der Gesundheitsversorgung auseinandergesetzt haben“, fasst Dr. Stefan Schmidt-Troschke, Geschäftsführender Vorstand von GESUNDHEIT AKTIV, seine Eindrücke aus den Planungszellen zusammen. „Ich gehe davon aus, dass die Stimmen der Bürger:innen künftig deutlich mehr Gehör finden werden. Dies ist ein Prototyp für ihre künftige Mitwirkung bei Entscheidungen im Gesundheitswesen.“

Damit dieses Anliegen auch Gehör findet, sollen die Ergebnisse nach Möglichkeit in den nächsten Tagen während der noch laufenden Koalitionsverhandlungen an die Arbeitsgruppe zum Thema Gesundheit übergeben werden. Denn – so hat es bereits Schirmherr Franz Müntefering in seinem Grußwort formuliert: „Bürgergutachten sind eine Möglichkeit, Frischluft für die Demokratie zu schaffen.“ Und Frischluft ist nötig, gerade im Gesundheitswesen. Die Politik sollte sich also die Chance, die Stimmen der Bevölkerung auch jenseits der Wahlen zu hören, nicht entgehen lassen.

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