Wer täglich Limonade und unverdünnte Fruchtsäfte trinkt, führt dem Körper zu viel Zucker zu. Und steigert damit nicht nur die Wahrscheinlichkeit, übergewichtig zu werden, sondern auch an Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Herzleiden zu erkranken. Soweit, so bekannt. Dass aber auch das Risiko für Krebs steigt, ist bisher kaum untersucht.

Eine französische Studie zu den Ernährungsgewohnheiten von 21.533 Männern und 79.724 Frauen („NutriNet Santé-Studie“) der Sorbonne-Universität in Paris legt das jetzt nahe. Aus dieser Gruppe sind 2.193 Menschen im Alter von durchschnittlich 40 Jahren an Krebs erkrankt; darunter überdurchschnittlich häufig solche mit einem erhöhten Konsum an Limonaden. Nur bei den mit Süßstoff versehenen Getränken ließ sich dieses Risiko nicht nachweisen.

Die Forscher vermuten, dass zum einen das Übergewicht eine Rolle spielt, weil es das Risiko für 13 Krebsarten erhöht; zum anderen aber auch die zu hohe Zuckerlast das Krebswachstum fördern könnte – zumal das Krebsrisiko auch bei schlanken Menschen stieg. Außerdem sind im Karamell von Cola-Getränken Stoffe enthalten, die als möglicherweise krebserregend eingestuft werden müssen.

Umso bedenklicher ist es, dass auch fast alle Joghurts und Frühstücksflocken zu viel Zucker enthalten, wie Foodwatch kritisiert. Die Organisation überprüfte 78 Frühstücksflocken und 32 Joghurts in den Filialen der sechs größten Einzelhändler Deutschlands. 90 Prozent enthielten mehr Zucker als von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen (zwischen 13 und 37 Prozent bei den Flocken und 11 bis 20 Prozent bei den Joghurts). Maximal 10 bis 15 Prozent wären noch vertretbar. Es geht aber durchaus ganz ohne – es kommt nur darauf an, was schon Babys und Kleinkindern antrainiert wird.

Da erscheint es umso alarmierender, dass viele Lehrer*innen und Erzieher*innen zu wenig über gesunde Ernährung wissen, wie eine Studie der Universität Paderborn zeigte. Jeder vierte Jugendliche hat heute Übergewicht, jeder Zehnte gilt sogar als fettleibig.

Quellen:
aerzteblatt.de, 11. Juli 2019
aerzteblatt.de, 12. Juli 2019
aerzteblatt.de, 19. Juli 2019

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