Newsletter November 2020 - Jedes zweite Hähnchen aus den drei größten europäischen Geflügelmastbetrieben (dem deutschen PHW-Konzern, zu dem auch „Wiesenhof“ gehört, LDC in Frankreich und Plukon in den Niederlanden) ist mit Erregern belastet, die gegen ein oder mehrere Antibiotika resistent geworden sind. Das zeigte jetzt eine Analyse von Fleischproben durch die Umweltorganisation Germanwatch. Bei jeder dritten Probe wurden sogar Keime gefunden, die gegen Reserveantibiotika – für viele Patient*innen mit schweren bakeriellen Infektionen die letzte Rettung – resistent waren.

Germanwatch kaufte die untersuchten Hähnchen in Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien und den Niederlanden. Bei Geflügel des PHW-Konzern waren 59 Prozent der Hähnchen infiziert, bei LDC waren es 57 Prozent und bei Plukon 36 Prozent.

„Kontaminiertes Geflügelfleisch aus industrieller Massentierhaltung kann dazu beitragen, dass sogar die letzten wirksamen Antibiotika immer häufiger versagen“, sagte Reinhild Benning von Germanwatch. Es sei dringend nötig, dass die EU endlich den Einsatz von Antibiotika in der Tiermast verbiete. Jährlich sterben 33.000 Menschen, weil Antibiotika nicht mehr helfen.

Quelle
aerzteblatt.de, 28. Oktober 2020

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