Berlin, 12. November 2018. Am 25. Oktober 2018 fand kurz vor dem großen EduAction Bildungsgipfel in Mannheim der EduHealth Summit statt, die erste Konferenz für gesunde(nde) Bildungswelten. Mit der Konferenz haben die Veranstalter – GESUNDHEIT AKTIV und der Berufsverband der Präventologen in Kooperation mit dem Bund der Freien Waldorfschulen – gezeigt, dass Bildung nicht ohne Gesundheit gelingen kann.

Für eine Kultur der Kooperation

„Gesundheit in der Bildung ist eine kulturelle Frage - denn wie miteinander umgegangen wird oder wie eine Schule organsiert ist, wirkt sich auf die Gesundheit aller Beteiligten aus“, so Maja Thiesen, Stellvertretende Geschäftsführerin von GESUNDHEIT AKTIV. Viele Beiträge beim Kongress gingen darauf ein, dass es vor allem die Aufgabe der Schule ist, den Kindern beizubringen, miteinander zu arbeiten und zu lernen. Dabei sind wichtige Kulturtechniken gefragt: sich zu vernetzen, zusammenarbeiten, sozial kompetent sein, Wissen einordnen können. Außerdem muss es Rückzugsräume und Auszeiten für LehrerInnen und SchülerInnen geben. Maja Thiesen: „Kinder und Jugendliche sollten möglichst früh lernen, dass es ihnen gut tut, sorgfältig mit den eigenen Ressourcen umzugehen – die werden sie im Laufe des Lebens nämlich noch sehr brauchen.“

Prof. Dr. David Martin, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, stellte in seinem Beitrag die Entwicklung der emotionalen Gesundheit in den Mittelpunkt: „So wie Wissensinhalte Nahrung für den Verstand und den Geist sind, so brauchen Kinder und Jugendliche auch Nahrung auf der seelischen Ebene. SchülerInnen und LehrerInnen müssen sich in ihren Schulen wohlfühlen dürfen. Auch das ist eine wesentliche Voraussetzung für Gesundheit.“

Stärkung von Vertrauen und Beziehungen

„Wenn sich Schule mehr als Ort der Beziehungsgestaltung versteht, wächst auch das Vertrauen dafür, dass sich Kinder und Jugendliche – aber auch Eltern und LehrerInnen – in der Schule sicher und geborgen fühlen können“, ergänzt Stefan Schmidt-Troschke, Geschäftsführender Vorstand von GESUNDHEIT AKTIV. „Das klingt selbstverständlich, ist es aber nicht. Schulen werden längst nicht immer als soziale Orte verstanden, sondern viel mehr als Orte zum Wissenstransfer. Es ist eine echte Herausforderung für Schulen, soziale Probleme, auch diejenigen zwischen Schülern, offen zu thematisieren – gewissermaßen als Teil der schulischen Entwicklung. Eine solche Kultur muss aktiv erarbeitet werden und ergibt sich nicht von alleine. Daran sollten wir – Pädagogik und Medizin – gemeinsam arbeiten.“

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