Newsletter Oktober 2020 – Homöopathie wirkt und ist wirtschaftlich. Das sind die beiden wesentlichen Ergebnisse einer Untersuchung, die die Securvita in Auftrag gegeben hatte. Für die Studie wurden die Daten von insgesamt 15.700 Versicherten, die regelmäßig bei homöopathischen Kassenärzt*innen in Behandlung waren, ausgewertet. Die Daten wurden über einen Zeitraum von drei Jahren gesammelt und mit denen einer gleichgroßen Kontrollgruppe ohne homöopathische Behandlung verglichen.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie belegen, dass Homöopathie-Nutzer*innen bei bestimmten Krankheitsbildern im Vergleich zu konventionell behandelten Patient*innen weniger Krankenhausaufenthalte, weniger Arzneimittel und weniger Krankentage in Anspruch genommen haben. So sank beispielsweise die Zahl der Krankenhauseinweisungen bei Erwachsenen mit Depressionen im Laufe der homöopathischen Behandlung um 9,8 Prozent. In der Gruppe der konventionell behandelten Personen mit Depressionen nahm sie hingegen um fast 32,6 Prozent zu.

Weniger Fehlzeiten, weniger Arzneimittel 

Auch bei den Krankschreibungen aufgrund von Depressionen schnitten die Patient*innen der Homöopathie-Gruppe besser ab als die konventionell behandelte Vergleichsgruppe. Die Zahl der Fehlzeiten sank während des homöopathischen Behandlungszeitraums um 16,8 Prozent, in der Vergleichsgruppe dagegen stiegt sie um knapp 17,3 Prozent.  

Ebenso eindeutig waren die Ergebnisse beim Einsatz von Arzneimitteln. Bei Krebspatient*innen beispielsweise verringerte sich die Anzahl derjenigen, die Schmerzmittel benötigten, im Verlauf der homöopathischen Behandlung um 1,88 Prozent. In der Vergleichsgruppe der konventionell behandelten Patienten hingegen wuchs sie um 3,34 Prozent. Zudem benötigten Krebspatient*innen im Homöopathie-Programm seltener Antidepressiva als die Vergleichsgruppe. Bei Mehrfacherkrankten sank die Zahl derjenigen, die Schmerzmittel benötigten, im Verlauf der homöopathischen Behandlung um 1,72 Prozent. In der konventionellen Vergleichsgruppe hingegen wuchs sie um 3,21 Prozent.

Kleine Kinder profitieren besonders von Homöopathie 

Die Auswertung der Daten zeigt, dass Kinder, die auch homöopathisch behandelt wurden, insgesamt seltener Antibiotika bekamen als Kinder der Vergleichsgruppe. Besonders auffällig ist der Unterschied bei Babys und Kleinkindern. Die Zahl der Antibiotikagaben sank im Untersuchungszeitraum in der Homöopathie-Gruppe ab Geburt bis zum dritten Lebensjahr um 16,7 Prozent. In der Vergleichsgruppe stieg diese Zahl um beachtliche 73,9 ProzentVor allem Kleinkinder mit Allergien, Neurodermitis und Asthma profitierten den Angaben zufolge von einer homöopathischen Behandlung.

Nicht nur für jede*n einzelne*Patient*in macht den Untersuchungsergebnissen zufolge die ärztliche Behandlung in Kombination mit Homöopathie Sinn. Sie ist auch unter ökonomischen Gesichtspunkten zu befürworten. Krankenhausaufenthalte, Krankschreibungen und Arzneimittelverbrauch sind drei wirtschaftlich überaus relevante Faktoren sowohl für Krankenkassen als auch für Arbeitgeber. „Die Studie ist ein starker Beleg dafür, dass die Homöopathie einen angemessenen Platz in der Gesundheitsversorgung verdient“, so das Resümee von Securvita-Vorstand Götz Hachtmann.

Die Securvita Krankenkasse hat als gesetzliche Krankenkasse bundesweit rund 221.000 Versicherte. Für die Studie wurde Gesundheitsforen Leipzig GmbH beauftragt, ein unabhängiges Analyse-Institut, das sich auf die Versorgungsforschung im Gesundheitswesen spezialisiert hat.

Homöopathische Zusatzausbildung für Ärzte fördern  

Die aktuelle Studie liefert viele Argumente für das Miteinander von Schulmedizin und Homöopathie. Die Anerkennung der homöopathischen Zusatzausbildung der Ärzte sollte deshalb eher gefördert als gestrichen werden, wie es gerade in einigen Bundesländern beschlossen wurde. "Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr homöopathische Ärzte, die diesen erfolgreichen Weg weitergehen", fordert Hachtmann.

GESUNDHEIT AKTIV meint
„Diese Studie ist ein weiterer Beleg dafür, wie Homöopathie Patient*innen helfen kann“, sagt Dr. Stefan Schmidt-Troschke, Geschäftsführender Vorstand von GESUNDHEIT AKTIV e.V. und Mitinitiator von weil’s hilft! Naturmedizin & Schulmedizin gemeinsam. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, die homöopathische Zusatzausbildung der Ärzte nicht nur zu erhalten, sondern auch zu fördern.

Quellen
Securvita Pressemeldung, 15. September 2020 
weils-hilft.de, 17. September 2020

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