Fast 90 Prozent der gesetzlich Versicherten wünschen sich mehr Transparenz über die Verwendung ihrer Beiträge. 86 Prozent sprechen sich sogar für eine gesetzliche Verpflichtung aus, die Kassenfinanzen offenzulegen. Das ergab eine Umfrage von YouGov im Auftrag der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK). Fast die Hälfte findet es sinnvoll, dass die Krankenkassen jeweils selbst entscheiden sollen, wie sie mit den Einnahmen aus den Beiträgen der Versicherten umgehen.

„Wir können den Wunsch nach mehr Information nur unterstützen“, sagt Christian Keutel, Finanzexperte der SBK. „Denn die Versicherten vertrauen uns ihr Geld an. Wir fungieren als Treuhänder und garantieren dafür, dass die Versichertengelder nachhaltig eingesetzt werden.“ Die SBK veröffentlicht seit Jahren regelmäßig ihre Geschäfts- und Quartalsberichte und ist damit Vorreiter in Sachen Finanztransparenz.

Ein anderer Bericht – der BKK Kundenreport – zeigt, dass die Versicherten nicht immer zufrieden sind mit den Leistungen ihrer Kasse. So sind z. B. nur 31 Prozent der unter 29-Jährigen sehr zufrieden, bei den 75- bis 79-Jährigen sind es 49 Prozent. Schaut man nach dem Gesundheitszustand, ist der Unterschied ebenfalls deutlich: 44 Prozent der (sehr) Gesunden sind zufrieden mit ihrem Versicherer, bei den Menschen mit (sehr) schlechtem Gesundheitszustand sind es nur 38 Prozent.

Viele sind auch nicht gut informiert über das Leistungsangebot ihrer Kasse. Nur ein Drittel bis die Hälfte weiß um digitale Gesundheits-, Informations- oder Orientierungsangebote. „Derzeit sieht sich eine Mehrheit der Krankenkassen primär in der Rolle des Finanziers“, sagt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes. Diese müssten jedoch mehr zu Gestaltern und Unterstützern der Versicherten werden.

Quellen:
Pressemitteilung der SBK, 19. Juli 2021
Univadis, 25. Juni 2021. Der Original-Kundenreport ist hier abrufbar.

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