Seit Jahren wird in der Ernährungsmedizin kontrovers diskutiert, ob der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme einen Einfluss auf die Kalorienverbrennung haben könnte – gerade im Hinblick auf Diätkonzepte ist das ja keine unerhebliche Größe. Die Sektion für Psychoneurobiologie der Universität zu Lübeck hat nun in einer Studie an männlichen Probanden untersucht, inwiefern es einen Unterschied macht, ob man ein hochkalorisches Frühstück und ein entsprechend niederkalorisches Abendessen zu sich nimmt oder das Verhältnis umdreht. Zudem untersuchten die Forscher, wie sich Hungergefühle und der Appetit auf Süßes unter beiden Bedingungen entwickelten. 

Die Ergebnisse waren eindeutig: Nach dem Frühstück war die körpereigene Verbrennungsleistung zweieinhalbmal so groß wie die nach dem Abendessen. Außerdem stiegen Blutzucker- und Insulinspiegel deutlich weniger an. Dieser Effekt trat auch nach dem niederkalorischen Frühstück auf, allerdings traten danach Hungergefühle, besonders auf Süßigkeiten, während des Tages deutlich gehäuft auf. Daraus folgern die Wissenschaftler, dass es durchaus Sinn macht ausgiebig zu frühstücken und die Kalorienzufuhr gegen Abend zu reduzieren, wenn man Übergewicht vermeiden und Diabetes vorbeugen möchte.

In einer Folgestudie soll nun gezeigt werden, dass man sein Gewicht schon allein dadurch reduzieren kann, wenn man bei gleichbleibender Kalorienzahl den größten Teil davon in der ersten Tageshälfte zu sich nimmt.

Quellen:
idw – Informationsdienst Wissenschaft, 23. Februar 2020
univadis.de, 25. Februar 2020

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