Newsletter Februar 2021 - Arzt oder Ärztin sind immer noch die wichtigste Respekts- und Vertrauensperson für Patient*innen, wenn es um Therapieentscheidungen geht. Das zeigt jetzt eine Befragung der „Apotheken-Umschau“ bei 1.000 Personen über 14 Jahre. Mehr als Hälfte von ihnen – 56, 6 Prozent – verlassen sich auf den Rat bzw. die Entscheidung ihrer Ärztin/ihres Arztes. Nichtsdestotrotz gibt die „Apotheken-Umschau“ zu bedenken: „Der Arzt mag Experte für die medizinischen Belange sein, der Patient aber ist der Experte für sich selbst – er allein kennt seine Wünsche und Bedürfnisse. Zumal wissenschaftliche Untersuchungen Hinweise darauf liefern, dass es Vorteile hat, wenn der Arzt nicht im Alleingang entscheidet. Dann sind Patienten zufriedener, können ihre Krankheit besser managen und nehmen Arzneimittel disziplinierter ein.“ Das geschieht allerdings nur bei jedem Fünften der Befragten.

Positiv fällt auf, dass zwei Drittel mehrere Therapiemöglichkeiten aufgezeigt bekommen und auf dieser Grundlage nach ihren Präferenzen gefragt werden. Das birgt aber auch Konfliktpotenzial: Bei jedem Fünften gab es dazu mehr oder weniger heftige Auseinandersetzungen im Arztgespräch. Fast ein Drittel konstatiert, der Arzt/die Ärztin habe es ungern gesehen, wenn seine/ihre Therapieentscheidung hinterfragt worden sei oder wenn nach  alternativen Möglichkeiten gefragt wurde. Ein Drittel der Befragten sagte: „Mein Arzt erklärt mir meist seine Entscheidungen, geht aber kaum auf meine Wünsche ein.“

Quelle:
Pressemitteilung der Apotheken-Umschau, 15. Januar 2021

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