Dass es oft schwierig ist, eine klare Grenze zu ziehen zwischen „gesund“ und „krank“, zeigt zum Beispiel das Krankheitsbild Schizophrenie. Klare Kriterien gibt es bis heute nicht, so dass man eher dazu übergegangen ist, von einer Gruppe ganz verschiedener Störungen oder Symptome zu sprechen, die unter dem Oberbegriff Schizophrenie zusammengefasst werden. Dementsprechend problematisch ist die Entwicklung neuer Medikamente, an der die Forschung fieberhaft arbeitet.

Noch immer rätselt die Forschung, wie psychische Krankheiten, wie Schizophrenie, Depression oder Zwangsstörungen entstehen. Zwischenzeitliche Meldungen einer klaren genetischen Ursache entpuppten sich immer wieder als vorschnelle Erfolgsmeldungen. Fest steht bisher, dass neben erblichen Risikofaktoren auch schädigende Umwelteinflüsse eine Rolle spielen. Manche Menschen sind wohl auch genetisch bedingt anfällig für seelische Störungen. Vermutlich geben aber erst familiäre oder andere soziale Faktoren den Anstoß für eine erste psychotischen Episode. Es gilt also herauszufinden, wie genetische und umweltbedingte Einflüsse zusammenwirken.

Neues Verständnis von psychischer Gesundheit?
Die Betroffenen wünschen sich vor allem ein produktives, sozial integriertes Leben – und nicht unbedingt mehr Medikamente. Wie das konkret aussehen kann, zeigt der 2017 entstandene Dokumentarfilm „Crazywise“. Er zeigt auf eindrückliche Weise, wie das Wissen von indigenen Völkern oft mit unserem westlichen Verständnis von psychischer Gesundheit kollidiert. Anhand persönlicher Erfahrungen der porträtierten Menschen zeigen die Regisseure Phil Borges und Kevin Tomlinson, wie eine psychologische Krise in eine positive Erfahrung transformiert werden kann: „Eine Inspiration entlang vielerlei Grenzen, ehrlich, spirituell, engagiert“, so die Regisseure.

GESUNDHEIT AKTIV zeigt diesen Film als Original mit Untertiteln am am 2. März 2018, um 19.30 Uhr im regenbogenKINO, Lausitzer Str. 22, 10999 Berlin-Kreuzberg. Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit Regisseur Phil Borges und Gästen. Der Eintritt kostet 8 Euro (ermäßigt 5 Euro). 

Weitere Informationen zum Thema: 
Artikel auf spektrum.de: „Auf der Suche nach dem Schizophrenie-Gen“, 9. Januar 2018

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