Newsletter November 2020 - Sie gehören zu den gängigsten Schmerzmitteln, aber in der Schwangerschaft können sie das Ungeborene schädigen: Sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac, die häufig bei Schmerzen und Entzündungen im Bewegungsapparat eingesetzt werden, können beim Fötus schwere Nierenprobleme auslösen.

Darauf weist jetzt die amerikanische Arzneimittelaufsicht Food and Drug Administration (FDA) hin und empfiehlt Schwangeren, vor allem in der zweiten Hälfte (ab der 20. Woche) auf diese Mittel zu verzichten. In dieser Zeit produzieren die Nieren des Ungeborenen die größte Menge des Fruchtwassers. Gelingt ihnen das nicht, weil die Schmerzmittel ihre Funktion beeinträchtigen, drohen niedrige Fruchtwasserspiegel mit entsprechend schwerwiegenden Komplikationen. Dann kann es zu Fehlbildungen an Schädel, Gesicht, Lunge, Füßen und Hüften kommen. Dafür müssen die Tabletten nicht mal sehr lange eingenommen werden – schon zwei Tage genügen, um erste Schäden zu beobachten. Sie bilden sich jedoch zurück, sobald die Tabletten abgesetzt werden.

Die FDA betont, dass diese Gefahren nicht nur bei den rezeptpflichtigen (und dann meist höher dosierten) Mitteln drohen, sondern auch schon bei den rezeptfreien geringeren Mengen.

Quelle
Deutsche Apothekerzeitung online, 19. Oktober 2020

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