Berlin, 06. Juni 2019. Diese Situation kennt sicher fast jede*r Patient*in: Nach einem Arztbesuch oder auch nach bestimmten Untersuchungen mit Ultraschall, Röntgen, CT oder anderer Medizintechnik geht man nach Hause und ist so klug bzw. so ratlos wie zuvor. Nur selten erfährt man das Untersuchungsergebnis direkt und wenn, dann meist in unverständlichem Mediziner-Kauderwelsch. Diesem Missstand wollen drei Bundesländer jetzt abhelfen. Berlin, Brandenburg und Hamburg fordern, dass nach jeder stationären oder ambulanten Behandlung gut verständliche Informationen zu Diagnose, Therapie und Einnahme von Medikamenten in einem Patientenbrief festgehalten werden.

Das erscheint umso wichtiger, als die jetzt schon üblichen Arztbriefe nach der Entlassung aus dem Krankenhaus meist wenig strukturiert, fehlerhaft, vage oder missverständlich formuliert und voller Abkürzungen sind. Das zeigte jüngst eine Befragung von 197 Ärzten durch Sprachwissenschaftler der Universität Düsseldorf. Fast alle dabei interviewten Hausärzte gaben an, diese Arztbriefe nicht auf Anhieb zu verstehen. Und fast alle hatten schon einmal Briefe mit falschen Informationen erhalten – was dann leicht Behandlungsfehler nach sich ziehen kann. Drei Viertel der Ärzt*innen gaben an, dass die Therapieempfehlungen und Anweisungen für die Einnahme von Medikamenten aus dem Krankenhaus fehlerhaft gewesen seien.

Und noch ein interessanter Vorstoß liegt aus den drei Bundesländern vor: Sie fordern, dass Patient*innen stärker in die Gremien des Gesundheitswesens eingebunden werden. Eine entsprechende Vorlage dafür wurde bereits den Parlamenten vorgestellt, jetzt wird sie in den zuständigen Ausschüssen weiter bearbeitet.

Quellen: aerzteblatt.de, 17. Mai 2019 und aerzteblatt.de, 23. April 2019

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