Newsletter Januar 2021 – Filme, vor allem die Blockbuster aus den USA, sind nicht gerade vorbildlich, was Essen und Trinken angeht. In den meisten spielen Zucker, Fette und Alkohol die Hauptrolle. Das zeigt eine Studie, die im renommierten Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlicht wurde. Sie verglich die Nahrungszusammensetzung in den 250 meistgesehenen US-Filmen der Jahre 1994 bis 2018 mit den etablierten Empfehlungen für eine gesunde Ernährung und dem tatsächlichen Konsum der Bevölkerung. Das Ergebnis stellt den Filmemachern ein schlechtes Zeugnis aus:

  • Unter den 9.198 gezeigten Lebensmitteln und 5.748 Getränken überwogen Snacks und Süßigkeiten sowie alkoholische Getränke, auch schon bei Filmen, die für Jugendliche ab 13 Jahren freigegeben waren.
  • Beim Essen unterschritten fast 73 Prozent der Filme und bei den Getränken sogar 90 Prozent die Grenzwerte für zwei Indizes für gesunde Ernährung. In Großbritannien dürften diese Lebensmittel deshalb nicht beworben werden.
  • 93,5 Prozent der Filme hätten die Lebensmittelampel im Hinblick auf Zucker und Fette auf „rot“ geschaltet.

Diese Statistik hat sich auch in Filmen aus jüngerer Zeit nicht verbessert.

Die Zuschauer*innen scheinen sich jedoch nicht unbedingt an den schlechten Film-Vorbildern zu orientieren. Denn der aktuelle Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V., der alle vier Jahre erscheint, zeigt: Gemüse liegt mit 104 Kilogramm pro Kopf im Jahr am häufigsten bei den Deutschen auf dem Teller. Tendenz: steigend. Dafür ist der Verzehr von Obst zurückgegangen. Äpfel, Birnen und Trauben sind weniger gefragt, Beeren und Bananen erfreuen sich größerer Beliebtheit. Auch der Käsekonsum ist etwas gestiegen, ebenso von Rind- und Kalbfleisch sowie Geflügel. Schweinefleisch wird dagegen weniger gegessen.

Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees werden vermehrt getrunken, und der Gesamtalkoholverbrauch ist leicht gesunken, am meisten beim Bier. Ob sich das auch im Jahr 2020 so fortgesetzt hat, wird sich allerdings erst noch zeigen.

Quelle:
univadis.de, 6. Dezember 2020
Originalstudie: JAMA Intern Med. 2021
Pressemitteilung der Universität Leipzig, 7. Januar 2021
Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, 24. November 2020

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