Auf der Straße oder in der Wohnung hinzufallen und sich den Arm, das Bein oder den Oberschenkelhals zu brechen, ist eine der größten Sorgen von älteren Menschen. Sind sie bereits chronisch krank, ist das Risiko dafür besonders groß.

Jetzt soll eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Studie zeigen, ob die Bewegungsübungen im Rahmen von Tai Chi oder Eurythmie dazu beitragen können, Koordination und Gleichgewicht zu verbessern und somit Stürzen vorzubeugen. Denn, so Studienleiterin Dr. med. Gunver Kienle vom Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene der Uniklinik Freiburg: „Es gibt viele ältere Menschen, die sich nur wenig bewegen. Sie fühlen sich unsicher, gehen nicht mehr raus – dadurch verstärkt sich die soziale Isolation und auch das Risiko zu stürzen.  Die Studie soll herausfinden, ob Tai Chi oder Eurythmie diese Gefahr verringern können.“

Geplant ist, an den acht Studienzentren (Berlin-Havelhöhe, Berlin-Wannsee, Essen, Witten/Herdecke/Dortmund, Stuttgart/Filderstadt, Tübingen, Freiburg, Ulm) insgesamt 550 Proband*innen aufzunehmen. Voraussetzung ist, dass sie älter sind als 64 Jahre, mindestens eine langjährig bestehende chronische Erkrankung haben und selbstständig außer Haus gehen können. Auch sollten sie bereit sein, über sechs Monate zu den Therapiestunden zu kommen, die Übungen zu Hause fortzuführen, ein Jahr lang täglich ein Kreuz in einem Dokumentationsbogen zu machen, diesen Bogen einmal monatlich ins Studienzentrum zu schicken, monatlich ein Telefonat mit dem Studienzentrum zu führen und sich viermal dort untersuchen zu lassen.

Sind diese Bedingungen erfüllt, werden die Interessent*innen nach dem Zufallsprinzip einer von drei Gruppen zugeteilt: In einer nehmen sie ergänzend zur Regelversorgung an Tai Chi-Stunden teil, in einer anderen an Eurythmie-Übungen. Die dritte Gruppe erhält nur die Regelversorgung. Eine Vorerfahrung mit den Bewegungstherapien ist nicht erforderlich. Die Gruppen können im Studienverlauf nicht gewechselt werden.

Interessent*innen wenden sich an das ihrem Wohnort nächstgelegene Studienzentrum.

Quelle:
ENTAiER-Studie, Universitäts-Klinikum Freiburg

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