Am 4. März war Welt-Adipositas-Tag, ein Tag, der dazu beitragen will, das Bewusstsein zu schärfen für eine der größten Herausforderungen für unser Gesundheitssystem. 13,9 Millionen Menschen sind in Deutschland von Adipositas betroffen, bis 2025 kommen voraussichtlich weitere 3 Millionen dazu. Doch viele erhalten keine Diagnose und entsprechend auch keine Behandlung. Und nicht erst seit Corona wissen wir um die Gefahr von Übergewicht. Adipositas geht mit etwa 200 Komorbiditäten und Komplikationen einher. Aber was viele Patient:innen und auch Ärzt:innen nicht wissen, seit 2020 ist sie  sogar vom Deutschen Bundestag als chronische Erkrankung anerkannt. Neben der oft stark verminderten Lebensqualität haben Betroffene vor allem eine reduzierte Lebenserwartung von bis zu 10 Jahren.

Eine Umfrage hat nun ermittelt, dass vor allem herrschende Vorurteile verhindern, dass Ärzt:innen mit Adipositaskranken ins Gespräch kommen: Nur ein knappes Drittel glaubt, dass ihre Patient:innen überhaupt motiviert sind, Gewicht zu verlieren, rund 71 % Prozent sprechen betroffene Patient:innen nicht an, da sie davon ausgehen, dass keinerlei Interesse an einer Gewichtsreduktion besteht. Dagegen gaben bei den Betroffenen nur 7 % an, kein Interesse zu haben. Allerdings wollte auch nur knapp die Hälfte ihr Übergewicht von sich aus in der Praxis ansprechen. Das Thema wird also anscheinend als unangenehm und schambehaftet empfunden und daher gerne vermieden. Aber nur wenn Ärzt:innen und Betroffene zueinander finden und die entsprechende Diagnose gestellt wird, lässt sich die Krankheit behandeln. Jede Gewichtsreduktion hat positive Effekte auf die Gesundheit, schon eine leichte Abnahme von 5-15 % des Ausgangsgewichts kann viele Risikofaktoren verbessern, zum Beispiel für Typ 2 Diabetes oder Herzerkrankungen!

Quelle: www.journalmed.de

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