Newsletter November 2020 - Die Integrative Medizin erfährt im Freistaat Bayern künftig eine deutliche Aufwertung: Zu diesem Themenbereich gibt es jetzt – ein Novum in den Länderministerien – ein eigenes Referat. „Anspruch der Integrativen Medizin ist es, die Möglichkeiten der konventionellen Medizin und der Naturheilkunde in einem ganzheitlichen Ansatz bestmöglich zu nutzen“, so  der Staatssekretär im Ministerium für Gesundheit und Pflege, Klaus Holetschek. „Darüber hinaus will die Integrative Medizin einen gesunden Lebensstil fördern und damit chronische Krankheiten verhindern, die durch Bewegungsmangel, Fehlernährung und Stress entstehen. Mein Ziel ist es deshalb, die Integrative Medizin in Bayern weiter zu stärken.“ Eine moderne Medizin benötige ein patientenorientiertes Gesundheitswesen, in dem beide Richtungen gleichberechtigt seien: „Im sinnvollen Miteinander von konventioneller und naturmedizinischer Therapie zu einer Integrativen Medizin liegt die Zukunft.“

Folgerichtig fördert das Ministerium die Studie „Integrative Medizin in Bayern 2020“ am Klinikum Würzburg in Kooperation mit der Klinik für Integrative Medizin am Klinikum Bamberg, die naturheilkundliche Anwendungen und Selbsthilfestrategien untersucht. „Wir müssen die Forschung im Bereich der Integrativen Medizin weiter vorantreiben und ausbauen“, so Holetschek. „Deshalb setze ich mich auch für die Einrichtung eines Lehrstuhls für Integrative Gesundheit in Bayern ein. Hier sind wir bereits auf einem guten Weg.“ Ein Lehrstuhl für Integrative Gesundheit soll „tiefergehende Erkenntnisse zu den weitverbreiteten naturheilkundlichen Praktiken und Methoden hervorbringen und ihren Einsatz für die alltägliche therapeutische Anwendung prüfen“. Denn, so Holetschek: „Die Sehnsucht der Menschen nach natürlicher Medizin ist sehr groß.“

Dies umso mehr, als Holetschek und der Bürgerbeauftragte Michael Hofmann eine stärkere Einbeziehung der Bevölkerung fordern: „Gesundheits- und pflegepolitische Themen gehen jede und jeden Einzelnen unmittelbar an“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. „Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger bei diesen Themen deshalb noch stärker mitnehmen und einbeziehen.“ Konkret schlagen beide vor, die direkte Bürgerbeteiligung in einer der ca. 50 bayrischen Gesundheitsregionen zu testen und dann flächendeckend Bürger*innenräte oder ähnliches zu installieren. Ein Engagement, an dem sich die anderen Gesundheitsministerien der Länder und das Bundesgesundheitsministerium ein Beispiel nehmen könnten ...

Quellen
Pressemitteilung des StMGP vom 21. Oktober 2020
dpa-Meldung in kurier.de, 18. Oktober 2020

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