Laut Umfragen haben etwa 60 Prozent der Deutschen eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz, was zu einem großen Teil daran liegt, dass unser Gesundheitssystem an vielen Stellen sehr kompliziert aufgebaut ist und oft Wissen voraussetzt, das in der Bevölkerung so nicht vorhanden ist. Dem will die gemeinnützige „Was hab ich“ – GmbH jetzt zumindest an einem Punkt etwas entgegensetzen: Das Projekt „Patientenbriefe nach stationärem Aufenthalt“, das zusammen mit der Herzzentrum Dresden GmbH Universitätsklinik sowie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität (TU) Dresden entwickelt wurde, ermöglicht Kliniken das Erstellen von Entlassungsbriefen in einer allgemein und leicht verständlichen Sprache. Dafür wurde eine digitale, vollautomatisierte Lösung gefunden, die das „Ärztelatein“ mit Hilfe von Sprachbausteinen übersetzt. Das hilft Patient:innen wichtige Entscheidungen für ihre Gesundheit besser und selbstbestimmter treffen zu können und unterstützt damit deutlich gesundheitsförderliches Verhalten. 

Für dieses innovative Projekt wurde „Was hab ich“ nun mit dem Lohfert-Preis 2022 ausgezeichnet, denn, so die Jury-Begründung: „Mit Unterstützung von artifizieller Intelligenz entsteht hier ein patientengerechter Brief, der den Patienten oder die Patientin sehr umfangreich aufklärt, was er oder sie eigentlich hatte und was gemacht worden ist.“

Der Förderpreis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal vergeben.

Jetzt müssen diese Art Briefe nur noch in der Breite verankert werden, damit sie auch wirklich allen Patient:innen zugutekommen. Denn sogar der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) empfiehlt, dass laienverständliche Patientenbriefe Teil der Regelversorgung werden sollten.

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