Newsletter März 2021 - Es ist fast schon eine Binsenweisheit, und doch wird sie immer noch zu wenig beachtet: „Du bist, was du isst!“ Die Ernährung spielt eine große Rolle für unsere Gesundheit: Eine ausgewogene Mischkost aus vorwiegend Gemüse, wenig Fleisch und Fisch, Milch- und -produkten, etwas Geflügel und Vollkornprodukten schützt vor Herzinfarkt, Schlaganfall, Typ-2-Diabetes und ebenso vor Krebs. Wichtig ist dabei vor allem, dass die Produkte möglichst naturbelassen, z. B. aus biologisch-dynamischer Landwirtschaft stammen. Denn je mehr ein Lebensmittel industriell bearbeitet ist, desto weniger wertvoll ist es. Zu beachten sind vor allem folgende neuen Erkenntnisse:

  • Der häufige Konsum von frittierten Nahrungsmitteln (z. B. einmal in der Woche) kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Das Garen in heißem Fett mindert den Nährwert, fördert ungesunde Transfette, erhöht den Kalorienwert und regt den Appetit an. Das führt häufig dazu, dass man mehr isst als gewollt.
  • Auch raffinierte Getreideprodukte (Ausnahme: weißer und parboiled Reis) können die Rate von Herz-Kreislauferkrankungen und die Sterblichkeit erhöhen. Das liegt vor allem am industriell verarbeiteten Weißmehl, das keine faser- und eiweißreichen Randschichten mehr enthält. Damit lässt es sich zwar besser verbacken, enthält aber kaum noch Ballaststoffe. Beim Verzehr steigt der Blutzucker rasch an und fällt ebenso rasch wieder ab – wodurch erneut ein Hungergefühl entsteht.
  • Vegetarische Kost bremst Entzündungen. Sie ist reich an Vollkorn, Obst und Gemüse und enthält viele Ballaststoffe.
  • Kinder- und Jugendlichen-Influencerinnen bewerben oft ungesunde Produkte für Kinder. Dazu gehören vor allem Fertigprodukte, Limonade, Riegel, Süßigkeiten und Fast Food. Das fördert Übergewicht und Fettsucht und langfristig sogar ernährungsbedingte Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und einige Arten von Krebs. Kinder und Jugendliche sind für die Lebensmittelkonzerne eine wichtige Zielgruppe mit einer Kaufkraft von 5,8 Milliarden Euro. Foodwatch Österreich hat dazu einen aktuellen „Junkfluencer Report“ erstellt, aus dem hervorgeht, in welchem Ausmaß jugendliche Influencer*innen in den sozialen Medien die Essgewohnten von Kindern negativ beeinflussen.

Wie eng die Qualität der Lebensmittel mit der Gesundheit verbunden ist, zeigt das Buch „Vom Acker auf den Teller“ von Jasmin Peschke, verantwortlich für den Fachbereich Ernährung an der Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum. Sie zeigt darin auf, welchen Einfluss Düngemittel, Pestizide und Hilfsstoffe aller Art auf den Organismus haben, und beschäftigt sich mit Saatgut, Bodenqualität und Nutztierhaltung. Eine Kochschule für Kinder und ein integratives Gesundheitskonzept mit Blick auf eine gesunde Darmflora runden die Informationen ab. Denn: „Ernährung ist mehr als bloße Nährstoffaufnahme“, sagt die Ökotrophologin. „Nur auf gesundem Boden können Lebensmittel wachsen, die zu Gesundheit und Resilienz der Menschen beitragen.“

Quellen:
aerzteblatt.de, 16. Februar 2021
aerzteblatt.de, 5. Februar 2021
idw-online.de, 11. Februar 2021
idw-online.de, 17. Februar 2021