Berlin, 16. Januar 2019. Das ist doch mal ein eindeutiges Ergebnis: Wer sich gesund ernährt, kann chronischen Krankheiten vorbeugen, vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch Typ-2-Diabetes sowie Darm-, Brust-, Gebärmutterschleimhaut-, Speiseröhren- und Prostatakrebs. Das ergab jetzt eine umfassende Studien-Metaanalyse, die die Weltgesundheitsorganisation WHO in Auftrag gegeben hat. Ausgewertet wurden Daten aus 185 Beobachtungsstudien sowie 58 klinische Studien mit 4.635 Teilnehmer*innen. 

Entscheidend ist offenbar vor allem eine ballaststoffreiche Kost mit viel Vollkornprodukten – sie kann die Häufigkeit von koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall, Typ-2-Diabetes und Darmkrebs um 16 bis 24 Prozent senken. Erforderlich sind 19 bis 28 Gramm Ballaststoffe sowie 200 bis 300 Gramm Obst und 500 bis 700 Gramm Gemüse täglich.

Die Ergebnisse erscheinen umso bedeutsamer, als dass sich jeder zweite tödliche Herzinfarkt oder Schlaganfall in Europa auf eine ungesunde Ernährung zurückführen lässt, und rund jeder vierte Todesfall durch ein ernährungsbedingtes Herzleiden bedingt ist. Das Richtige zu essen, so schlussfolgern die Forscher, scheint also besser als alle anderen Lebensstiländerungen Herz-Kreislauf-Todesfälle verhindern zu können.

Wenn man auf Deutschland blickt, klaffen Wunsch und Wirklichkeit allerdings doch ziemlich auseinander: Laut einer aktuellen Umfrage sagen über 90 Prozent der Deutschen, es sei ihnen wichtig, sich gesund zu ernähren. Im europäischen Ländervergleich jedoch liegt Deutschland mit 18 bis 23 Prozent ernährungsbedingter kardiovaskulärer Todesfälle nur im Mittelfeld und nicht etwa am Ende der Skala.

Quellen:
aerzteblatt.de, 14. Januar 2019
aerztezeitung.de, 16. Januar 2019

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