Die Kampagne ist abgeschlossen – bitte senden Sie keine weiteren Unterschriftenlisten mehr ein!
Unsere erste Kampagne starteten wir unter dem Motto: Organspende – wir wollen ALLES wissen! mit einer Petition für eine umfassende und neutrale Aufklärung.
Warum dieses heikle Thema? Weil wir meinen: Die Fakten sprechen für sich und zeigen eine Reihe von Problemen auf, mit denen die Bürgerinnen und Bürger alleingelassen werden:
- Schon seit 2010 diskutiert die wissenschaftliche Fachwelt intensiv über den Hirntod als Todeskriterium. Er wurde 1968 allein aufgrund neurologischer Befunde als Todeszeitpunkt definiert. Die seinerzeit gerade aus der Taufe gehobene Transplantationsmedizin sollte nicht blockiert werden. Denn Organe dürfen nur Toten entnommen werden, nicht noch lebenden Menschen. Damit sie überhaupt verpflanzt werden können, müssen die Organe jedoch möglichst lange "lebendig" bleiben, während der Mensch, dem sie entnommen werden sollen, möglichst "tot" sein muss. Da war der Hirntod, das heißt, der irreversible Funktionsverlust des Gehirns, eine nahezu ideal erscheinende Lösung für die Definition des menschlichen Todes.
- Inzwischen wird mehr und mehr in Frage gestellt, ob es sich bei hirntoten Patienten tatsächlich um Verstorbene handelt – zeigen sie doch noch alle Zeichen von Leben: Sie können ihre Körpertemperatur regulieren, Wunden verschließen, Infekte bekämpfen, wachsen, sogar ein gesundes Kind austragen. So stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie tot ist ein Hirntoter?
- Die Materialien, die es heute von offizieller Seite zur Organspende gibt, klären über die Fakten rund um den Hirntod und den Vorgang der Organspende selbst nur sehr unzureichend auf – wenn überhaupt. Vieles wird verschwiegen. Wer sich für oder gegen eine Organspende entscheiden soll, braucht jedoch klare, umfassende und ehrliche Informationen. Sonst ist keine freie und selbstbestimmte Entscheidung möglich.
- Dieser Informationsmangel ist von umso größerer Bedeutung, als mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes zur Organspende alle Bürgerinnen und Bürger und auch alle Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr direkt angeschrieben und aufgefordert werden sollen, einen Organspendeausweis zu unterschreiben. Ihnen fehlt allerdings jede Grundlage, hier eine kompetente Entscheidung treffen zu können.
- Hinzu kommt: In den vergangenen Jahren erschütterten mehrere Skandale rund um die Organ-Vergabepraxis das Vertrauen der Bevölkerung. Ärzte hatten die Akten ihrer Patienten manipuliert, um diese auf der Warteliste nach oben zu schieben – oft genug aus wirtschaftlichen Gründen. Denn je mehr Transplantationen vorgenommen werden, desto größer der Gewinn für Kliniken und Ärzte.
Wir meinen: Die Zustimmung zur Organspende darf nicht durch tendenziöse Informationen „erschlichen“ werden! Wir brauchen eine Wende hin zu einer offenen und ehrlichen Aufklärung.
Deshalb setzen wir uns unter anderem für einen anderen Organspendeausweis ein, bei dem das Wort "Tod" durch "vollständiges, irreversibles Hirnversagen" ersetzt wird. Hierin sind wir uns auch mit den Evangelischen Frauen in Deutschland einig, die eine ähnliche Initiative gestartet haben. Sie können diesen Organspendeausweis online ausfüllen und selber ausdrucken.
Weitere Informationen zur Organspende, Hirntod-Diagnostik und Organvergabe finden Sie unter "Kompetent entscheiden – Organspende".