Mit 2.000 Unterschriften hat es begonnen, inzwischen sind es weit über 5.000: In einem Offenen Brief fordern Dozent*innen und Professor*innen deutscher Hochschulen eine Rückkehr zur Präsenzlehre. Auch wenn sich das Sommersemester 2020 ohne virtuelle Formate nicht hätte realisieren lassen, so sei die Universität doch ein „Ort der Begegnung“, entstehe „Wissen, Erkenntnis, Kritik und Innovation nur dank eines gemeinsam belebten sozialen Raumes“, für den virtuelle Formate „keinen vollgültigen Ersatz bieten“ könnten.

In einem Interview der ZEIT mit dem Initiator des Offenen Briefes, Prof. Dr. Roland Borgards, der an der Universität Frankfurt/Main Neuere Deutsche Literatur lehrt, sagte dieser: „Der Brief ist eine Vorsichtsmaßnahme. Wir sorgen uns, dass das Digitale künftig bevorzugt wird. (...) Die finanziell gut ausgestatteten Studierenden mit Bildungshintergrund kommen mit dem Digitalsemester bestens zurecht. Studierende aus sozial schwachen Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund sind aber oft eingeschränkt und benachteiligt. Ich empfinde einfach große Sehnsucht, wieder mit allen im gleichen Raum sein zu können.“ 

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