Das Gesundheitssystem soll vom Menschen her gedacht werden – sei es aus Sicht der Patient:innen oder der Angehörigen der Gesundheitsberufe. Bessere Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen und Familienfreundlichkeit weisen aus Sicht der Bürger:innen den Weg aus Pflegenotstand und Fachkräftemangel. Dazu sollte der finanzielle Druck und die Gewinnorientierung im Gesundheitssystem abgebaut werden. Erforderlich dafür ist eine größere Transparenz der Versorgungsstrukturen und eine unabhängigere Finanzierung.

Ein Schwerpunkt der Arbeitseinheiten lag zudem auf der Integrativen Medizin, deren verschiedene Therapieverfahren immer wieder auch öffentlich diskutiert werden. Bürgerinnen und Bürger, so das Ergebnis, wünschen sich möglichst individuelle, ganzheitliche Therapiekonzepte, die selbstverständlich konventionelle und naturmedizinische Behandlungsverfahren verbinden, also eine Integrative Medizin. Dabei legen sie Wert auf vielfältige und fundierte Informationsquellen und fordern eine Verbesserung der Studienlage von integrativmedizinischen Behandlungen, die schnell für die Praxis nutzbar gemacht werden sollten. Vor dem Hintergrund, dass der Großteil derzeit existierender Studien von der Pharmaindustrie beauftragt und finanziert wird, empfehlen die Bürger:innen, dass eine Studie künftig von verschiedenen Gruppen in Auftrag gegeben und die staatliche Förderung erhöht werden sollte. Auch bei der Erarbeitung von Leitlinien sollte aus Sicht der Bürger:innen ein breiteres Spektrum von Expert:innen, aber auch Patient:innen einbezogen werden. Zentrale Voraussetzung für die Kostenübernahme komplementärer Heilverfahren durch die Krankenkassen sollte nach wie vor der Nachweis der Wirksamkeit sein. Aber zusätzlich, so der Vorschlag der Gutachter:innen, sollte jede:r ein individuelles Budget erhalten, das in Absprache mit Ärztin oder Arzt für zusätzliche Leitungen eingesetzt werden kann.