Impfen

Verantwortungsvolle Impfentscheidung 

Die Frage danach, wie sie ihre Kinder impfen lassen möchten, stellt sich für alle Eltern dann, wenn sie ihre Kinder in die Welt begleiten – heutzutage bereits kurz nach der Geburt. Auch im späteren Leben stellen sich immer wieder Fragen danach, welcher Impfschutz sinnvoll oder ggf. erforderlich ist. GESUNDHEIT AKTIV ermutigt dazu, Impfentscheidungen bewusst und gut informiert zu treffen.

Das Bundesgesundheitsministerium hat die Ständige Impfkommission (STIKO) berufen, die regelmäßig aktualisierte Impfempfehlungen herausgibt. Diese Kommission entscheidet auf der Basis der jeweils „bestverfügbaren Evidenz“ per Mehrheitsentscheidung darüber, welche Impfung jeweils in welchem Alter und in welcher Situation hierzulande empfohlen wird. Für die individuelle Situation eines Kindes oder eines Erwachsenen kann es jedoch abweichende Gesichtspunkte geben.

Transparente und differenzierte Informationen
Jede Bürgerin und jeder Bürger sollte sich ein möglichst umfassendes Bild davon machen können, welche Impfstoffe für welche Krankheiten zur Verfügung stehen und welche Impf-Strategien es gibt. Dies ist umso wichtiger, weil in der Öffentlichkeit oft sehr einseitig und generalisierend über „das Impfen“ gesprochen wird: Impfgegner warnen vor möglichen Gefahren und operieren mit Ängsten. Andere wiederum halten (auch berechtigte) Fragen und Kritik für einen Affront. Zwischen den extremen Polen gibt es nur wenige und für Laien gut verständliche Informationen. Oft werden Menschen stigmatisiert und heftig kritisiert, die – aus welchen Gründen auch immer – zu einer von den offiziellen STIKO-Empfehlungen abweichenden Meinung und Impfentscheidung gekommen sind. Ihnen wird vorgeworfen, sich unsozial zu verhalten, weil sie ggf. andere Menschen gefährden. Nicht alle Impfungen vermitteln jedoch einen Schutz der Allgemeinheit (sogenannten „Herdenschutz“), sondern schützen nur den Einzelnen.

Ärztinnen und Ärzte stehen dabei heute unter erhöhtem Druck: Die von der STIKO empfohlenen Impfungen werden nach höchstrichterlicher Rechtsprechung als „medizinischer Standard“ angesehen. Wollen Eltern ihre Kinder in einer Gemeinschaftseinrichtung anmelden, so müssen Kinder inzwischen einen Schutz vor Masern nachweisen. Menschen, die in der medizinischen Versorgung oder im Bildungswesen arbeiten, müssen ebenso durch eine Masernimpfung geschützt sein. So will es das verabschiedete Masernschutzgesetz seit März 2020.

Viele Menschen möchten sich oder ihre Kinder nur gegen bestimmte Krankheiten impfen lassen. Das wird zunehmend schwieriger, weil es kaum noch Einzelimpfstoffe gibt. Wenn Eltern ihre Tochter zum Beispiel gezielt nur gegen Masern impfen lassen und aus bestimmten Gründen eine Mumps-Impfung ablehnen, so müssen ihre Ärzte unter Umständen gegen ihren Willen auf den Kombinationsimpfstoff gemeinsam mit einer Impfung gegen Mumps und Röteln zurückgreifen.

Ergebnisoffene Hilfestellung
GESUNDHEIT AKTIV arbeitet mit dem Verein Ärzte für Individuelle Impfentscheidung (ÄIIE) eng zusammen und hat die Gründung einer von medizinischen Laien getragenen Initiative für freie Impfentscheidung (IFI) mit angeregt. In den letzten Jahren haben wir gemeinsam mit den ÄIIE immer wieder Informationsveranstaltungen zu einer individuellen Impfentscheidung angeboten, z. B. im Dezember 2020 mit dem Online-Vortrag „Impfen: verantwortungsvoll entscheiden“sowie im Juni 2021 zu den wichtigsten Fragen und Antworten zur Covid-19-Impfung bei Kindern und JugendlichenUnsere Informationen sind eine ergebnisoffene Hilfestellung für alle, die aktuell vor einer Impfentscheidung stehen und die sich differenziert mit Impfungen auseinandersetzen möchten. Auch die Dokumentation des gemeinsamen Kongresses „Impfen: Selbstbestimmung oder Bürgerpflicht?“ ist bei uns erhältlich.

Die Ärzte für individuelle Impfentscheidung haben Gesichtspunkte für verschiedene Impfstrategien zusammengestellt: www.individuelle-impfentscheidung.de

Impfen: Verantwortungsvoll entscheiden
Aufzeichnung des Online-Vortrags vom 02. Dezember 2020 mit drei renommierten Kinderärzten als Online-Stream oder DVD
>> jetzt bestellen.

 

Merkblätter der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD) zu verschiedenen Impfungen.

 

Keuchhustenimpfung? Entscheidungsbaum zu Impfungen im 1. Lebensjahr:
Übersicht an Einzel- und Kombinationsimpfstoffen

Impfungen Kind

Impfen Ja oder nein?

Hier sind einige wichtige Tipps, die Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu finden: 

  • Nehmen Sie sich Zeit, sich eine eigene Meinung zu bilden. 

  • Wägen Sie ab, ob Sie Ihr Kind in Krankheitssituationen (z. B. Keuchhusten) gut pflegen können, oder ob ihre Berufstätigkeit oder auch Ihr Status als alleinerziehende Mutter oder Vater das erschwert.

  • Suchen Sie eine Ärztin/einen Arzt, die/der Sie in Ihrem Anliegen wohlwollend begleitet. Eine Liste solcher Ärzte finden Sie auf der Webseite www.individuelle-impfentscheidung.de

  • Manchmal kommt es vor, dass Kinderärzte eine weitere Behandlung des Kindes ablehnen, wenn Eltern eine bestimmte Impfung nicht wollen oder in Frage stellen. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Druck und Angst sind noch nie gute Ratgeber gewesen. Sie haben die Wahl, von welchen Ärzten Sie Ihr Kind behandeln lassen. 
 

www.impf-info.de
Webseite des Kinderarztes Dr. Steffen Rabe mit vielen Informationen, die eine individuelle Entscheidung ermöglichen und erleichtern.

www.impfo.ch
Webseite der Arbeitsgruppe für differenzierte Impfungen, Bern

Impfkalender der STIKO

Informationen des Paul-Ehrlich-Instituts

Jeder Hinweis ist wichtig!

Impfschaden melden!

Nach einer Impfung kommt es häufig vor, dass das Kind etwas fiebert, müde und schlapp ist. Es gibt aber durchaus auch schwerere Nebenwirkungen, von denen Eltern dem Kinderarzt berichten sollten. Viele Ärzte tun diese Beschwerden als Lappalie ab. Aus mehreren Gründen: Zum einen sind sie über den hippokratischen Eid gehalten, ihrem Patienten nicht zu schaden (lateinisch: "nil nocere"). zum anderen halten sie es für ihre "heilige Pflicht", den Impfgedanken nicht zu beschädigen. Deshalb werden Impfschäden nur ungern als solche registriert, geschweige denn weitergeleitet. 

Seit 2013 können auch Patienten selbst bzw. bei Kindern deren Eltern, eine Verdachtsmeldung an das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) schicken, das für solche Meldungen zuständig ist. Das Meldeformular können Sie hier herunterladen oder direkt online ausfüllen. 

 

 

Zusatzstoffe in Impfseren
Informationen über Impfstoffe und deren Gehalt an Aluminiumsalzen.