März 2023 - Wussten Sie, dass etwa die Hälfte, der in den letzten vier Jahrzehnten weltweit zugelassenen Medikamente auf den Inhaltsstoffen medizinischer Pflanzen basiert oder nach ihrem Vorbild entwickelt wurden? Morphium wird beispielsweise aus Schlafmohn gewonnen oder die Salicylsäure fürs Aspirin kommt in der Rinde von Weidenbäumen vor. Naturheilkundliche und traditionelle Heilverfahren nutzen mehrheitlich pflanzliche Arzneien und an manchen Orten der Welt sind Heilpflanzen bis heute das einzig frei verfügbare Heilmittel. Daher macht es Sorgen, dass viele althergebrachte und auch noch unentdeckte Heilpflanzen durch die Klimakrise oder durch den Menschen direkt bedroht sind. So steht beispielsweise der Griechische Bergtee durch übermäßiges Sammeln bereits vor dem Aussterben, da er für viele Menschen in der Region die Existenzgrundlage bildet.  

Eine Forschergruppe hat nun im Fachjournal „The Lancet Planetary Health“ dafür plädiert, die Erforschung von Heilpflanzen systematischer voranzutreiben und besser für den Erhalt zu sorgen, um dieses Potenzial für die globale Gesundheitsversorgung zu bewahren. „Heilpflanzen und ihre bioaktiven Stoffe bieten enorme Möglichkeiten für die zukünftige medizinische Versorgung der Menschheit – als eine naturbasierte, kostengünstige und effiziente Gesundheitsressource. Aber unser Wissen über sie ist immer noch ausschnitthaft“, so Spyros Theodoridis vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum Frankfurt, einer der Wissenschaftler aus dem Beitrag. Die Forscher:innen haben nun eine Reihe von Indikatoren entwickelt, um das medizinische Potential von Ökosystemen sowie deren mögliche Gefährdung zu erfassen. Denn Dürreperioden, extreme Temperaturen oder auch die Übernutzung durch den Menschen verändern das komplexe Zusammenspiel von Pflanze und Ökosystem, wodurch Probleme entstehen: „Die bioaktiven Pflanzenstoffe, die wir als Heilmittel einsetzen, erfüllen in der Natur spezifische Aufgaben in der Interaktion von Pflanze und Ökosystem – von der Bestäubung bis zur Bodenqualität,“ so einer der Forscher – und wenn das System sich verändert, verändern sich damit auch die heilenden Pflanzenstoffe. Daher braucht es nun endlich nachhaltige Schutzkonzepte, um diesen Schatz auch für kommende Generationen zu bewahren. 

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