In Deutschland haben 23 Millionen (!!) Menschen Bluthochdruck, Tendenz steigend. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die Betroffenen können selbst viel tun, den Blutdruck positiv zu beeinflussen. Denn nur wenige Krankheitsbilder haben so viel mit dem Lebensstil zu tun wie der Bluthochdruck. Ernährung, Bewegung und Stressreduktion sind die wichtigsten Elemente, die mittel- und langfristig meist mehr ausrichten können als Medikamente.

Besser als Medikamente

Im Winter 2017 wurde in den USA eine neue Studie veröffentlicht, die besonders die Ernährung in den Blick rückt. Sie kommt zu dem Schluss, dass eine angemessene Bluthochdruckkontrolle in vielen Fällen allein durch eine Ernährungsumstellung gelingen kann. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass Menschen mit leicht bis moderat erhöhtem Bluthochdruck, die ihren Salzanteil in der Ernährung reduziert und sich nach der so genannten DASH-Diät („Dietry Approaches to Stop Hypertension“) ernährt haben, ihren Blutdruck ohne Medikamente senken konnten. Die DASH-Diät ist reich an Früchten, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen und Geflügel. Rotes Fleisch, Süßigkeiten und gesüßte Getränke sind dagegen tabu. Besonders interessant: Die größten Effekte erzielten diejenigen, die zu Studienbeginn den höchsten Blutdruck hatten. Bei dieser Gruppe hatte die Ernährungsumstellung sogar größere Effekte als die medikamentöse Therapie.

Lebensstil wichtiger als Gene

„Heute wissen wir, dass jemand, der sich genug bewegt und ausgewogen ernährt, um bis zu 17 Jahre länger lebt! Damit rückt der individuelle Lebensstil immer stärker in den Fokus der Medizin“, kommentiert Stefan Schmidt-Troschke von GESUNDHEIT AKTIV. „Die genetische Disposition scheint hingegen weniger einflussreich als bisher angenommen. Wer gesund lebt, hat also klare Vorteile. In der Anthroposophischen Medizin setzen wir seit Jahren darauf, Bluthochdruck durch Lebensstilveränderungen zu behandeln – mit guten Ergebnissen. Dazu wurde unter anderem das Drei-Typen-Konzept entwickelt, das die Patienten aktiv einbezieht. Studien wie diese aus den USA helfen mit, die Patienten zu motivieren. Denn nach wie vor ist es leichter gesagt als getan, langjährige Gewohnheiten wie ungesunde Ernährung aufzugeben.“ 

Mehr Informationen
„Schon mit Ernährungsumstellung lässt sich der Blutdruck stark senken“, Ärzte Zeitung, 28. November 2017

Das Buch „Bluthochdruck senken – das 3-Typen-Konzept“ von Annette Bopp und Dr. Thomas Breitkreuz (GU Verlag, 12,99 Euro), erklärt anschaulich und leicht verständlich, wie das Drei-Typen-Konzept aufgebaut und im Alltag umzusetzen ist. 

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