Seit 1917 wird die Mistel als Heilpflanze in der Krebstherapie eingesetzt. Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, wies 1916 erstmals auf die Möglichkeit hin, Mistelextrakte zur Behandlung von Krebs zu verwenden. Die Ärztin Dr. Ita Wegman griff seine Anregung auf und entwickelte 1917 gemeinsam mit einem Züricher Apotheker das erste Mistelpräparat Iscar, das 1926 in Iscador umbenannt wurde und unter diesem Namen bis heute im Handel ist. Darüber hinaus gibt es noch drei weitere anthroposophische Mistelpräparate: ABNOBAviscum (von Abnoba), Iscucin (von Wala) und Helixor (von Helixor).
Dass Steiner gerade die Mistel als Heilmittel gegen Krebs empfahl, geht zurück auf Parallelen, die er zwischen dieser Pflanze und dem Wesen der Krankheit sah. Bei der Mistel sei „die wirkliche Natur irrsinnig geworden“, sie mache „alles zur Unzeit“, sagte er am 2. April 1920 im 13. Vortrag zu Geisteswissenschaft und Medizin und riet: „Das ist gerade dasjenige, was man (...) benützen muss, wenn auf der anderen Seite der menschliche Organismus physisch irrsinnig wird, und das wird er ja zum Beispiel gerade in der Karzinombildung.“
Andererseits erkannte er in der Mistel auch eine Art Gegenbild zum Krebsgeschehen. All das, was die normalen Gestaltungskräfte im Organismus wollen, will sie nicht – und umgekehrt will sie all das, was diese Kräfte überhaupt nicht interessiert. Konkret:
- Normalerweise bilden Pflanzen Wurzeln, um sich damit in der Erde zu verankern, und diese Wurzeln haben meist die Tendenz, relativ schnell abzusterben. Die Mistel dagegen bildet einen Senker, den sie in das junge Holz des Wirtsbaumes einsinken lässt und mit dem sie sich im Baum festhält. Der Senker bleibt jahrelang grün und hat keinerlei Tendenz abzusterben.
- Jede Pflanze ist bemüht, eine möglichst große Blattoberfläche auszubilden und diese auf der Oberseite für die Aufnahme von Kohlendioxid zu optimieren. Die Mistel dagegen lässt jährlich an jedem Zweig gerade mal zwei kleine, schmale Blättchen wachsen, die oben und unten gleich sind.
Diese "Antitendenz" sowie ihre zeitlich und räumlich hochgradig organisierte Struktur prädestinieren die Mistel dazu, dem chaotisch wachsenden Tumor einen Kontrapunkt entgegenzusetzen. Zum Arzneimittel aufbereitet stellt sie dem Organismus Kräfte zur Verfügung, die diesem verlorengegangen sind, wodurch der Tumor sich überhaupt erst bilden konnte.
Heute haben sich viele Aussagen Steiners durch die naturwissenschaftliche Forschung bestätigt, und die Mistel ist zu einem der meistverordneten Arzneimittel in der Onkologie geworden. Rund zwei Drittel der Krebskranken wenden sie an – meist zusätzlich zu anderen Therapien. Mehr als 130 klinische Studien zum Einsatz der Mistel bei verschiedenen Krebsarten liegen vor. Sie alle zeigen:
- Die Mistel kann die Lebensqualität deutlich verbessern und die unerwünschten Wirkungen von Chemo- oder Strahlentherapie abschwächen, ohne deren Wirksamkeit zu beeinträchtigen.
- Die Misteltherapie weckt die Gesundungskräfte im Menschen. Sie lässt neuen Mut schöpfen, wieder aktiv am Leben teilzunehmen und selbst etwas gegen den Krebs tun zu können.
"Die Misteltherapie hat wesentlich zu meiner Gesundung beigetragen."
Im April 2017 baten wir die EmpfängerInnen unseres Newsletters, uns ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit der Misteltherapie zu schicken. Dieser Aufruf hat ein lebhaftes Echo gefunden, und wir möchten Ihnen nachfolgend eine Auswahl aus diesen Zuschriften (in leicht gekürzter Form) vorstellen. Sie alle zeigen sehr anschaulich, wie heilsam die Misteltherapie im Einzelfall sein kann und wie stabilisierend sie gerade bei einer Krebserkrankung wirkt, wenn das ganze Leben von heute auf morgen aus den Angeln gehoben wird. Wir danken allen EinsenderInnen für ihr Vertrauen und ihre Bereitschaft, uns ihre Geschichte zu erzählen.
"1999 erkrankte ich mit 56 Jahren an Brustkrebs. Fünf Jahre lang habe ich Mistel gespritzt. Eine Chemotherapie habe ich nicht gemacht, nur Bestrahlungen. Es ging mir die ganze Zeit gut, und mein Krebs ist nicht wiedergekommen. Ich weiß nicht, wie es mir ohne die Misteltherapie gegangen wäre, aber ich bin froh, dass ich sie hatte. Sie hat meine Zuversicht gesteigert, dass ich gesund werde."
Margaret Röhrig
"1974, da war ich 44 Jahre alt, trat bei mir schwarzer Hautkrebs auf. Das Melanom wurde chirurgisch entfernt, und ich begann eine Therapie mit Kiefernmistel und stellte die Ernährung um auf vegetarisch. Erst nach 30 Jahren meldete sich der Krebs zurück, zuerst als Basaliom am Rücken, dann, 2005, an der Prostata. Wieder ließ ich mich nur operieren und setzte die Misteltherapie fort, ergänzt durch Helleborus niger (Christrose). 2015 wurden zwei Stellen mit weißem Hautkrebs entdeckt und entfernt. Jetzt bin ich 87 Jahre alt und fühle mich trotz diverser Herzprobleme körperlich und geistig in guter Verfassung."
Winfried von der Linden, Mülheim/Ruhr
"Im September 2005 ertastete ich einen Knoten in der linken Brust. Der Verdacht bestätigte sich: Brustkrebs. Noch vor der Operation begann ich mit einer Misteltherapie. Ich bin überzeugt, dass ich deshalb nicht nur alle anderen Therapien so gut vertragen habe, sondern auch, dass ich bis heute gesund geblieben bin."
Lisa Vollardt, Wendeburg
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