Handbuch Positive Gesundheit in der Hausarztpraxis
Inhalt
Immer mehr Allgemeinmediziner entdecken die Vorteile der Arbeit mit Positiver Gesundheit. Es hilft, mit den Patienten auf eine andere Art und Weise zu sprechen und sich auf die Möglichkeiten zu konzentrieren, anstatt auf die Unmöglichkeiten, die mit einem bestimmten Gesundheitsproblem verbunden sind. Das ist gut für den Patienten. Und für den Allgemeinmediziner. Aber wie wendet man Positive Gesundheit an? Dieses Handbuch liefert nützliche Werkzeuge!
Das Buch ist voller Tipps, erzählt die Geschichte, wie das Konzept entwickelt wurde, und gibt praktische Beispiele. Es erklärt die wissenschaftlichen Grundlagen von Positive Health – mit einem klaren Schwerpunkt auf dem, was für die Patienten von Bedeutung ist. Und vor allem lädt dieses Buch dazu ein, auf verschiedenen Ebenen mit Positiver Gesundheit zu arbeiten –
in Ihrer Praxis, in Ihrem Sprechzimmer und in der örtlichen Gemeinschaft. Denn Kooperation und gemeinsame Anstrengungen sind der Schlüssel. Sie werden erleben, wie sich Positive Health nahtlos in die Kernwerte und Herausforderungen aller Aspekte der Primärversorgung einfügt.
Das Handbuch richtet sich an alle in der Primärversorgung Tätigen sowie an diejenigen, die sich noch in der Ausbildung befinden. Es beschreibt das niederländische Gesundheitssystem und die Erfahrungen im Zusammenhang mit der Anregung, Umsetzung und Verankerung des Positive Health-Konzepts in diesem System.
Die Publikation ist unverzichtbar für alle, die eine sinnvolle Primärversorgung nach dem Positive-Health-Konzept anbieten wollen.
ISBN 978-3-662-67303-4
Man kann alles auch anders sehen
Inhalt
Schicksalsgeschichten
„Als ich Kind war ich glaube, ich muss so sieben Jahre alt gewesen sein und das Frühjahr noch jung, brach durch die dicke Wolkendecke die Sonne und malte durch die noch kahlen Bäume hindurch einen warmen, hellen Lichtfleck auf meinen Weg. Ich zog Mantel, Schuhe und Strümpfe aus und stellte mich mitten hinein und fühlte mich so glücklich, dass ich mir wünschte, diesen Augenblick nie zu vergessen.
Meine Mutter rief mich, und da ich in meinem Glück vergaß, mich wieder anzuziehen und barfuß vor ihr erschien, obwohl es noch sehr kalt war, rief mich ihr verständlicher Ärger aus allen Himmeln. Mir dämmerte zum ersten Mal: Man kann alles auch anders sehen. Damals war ich tief beunruhigt. Im Laufe meiner Jahre hat diese Tatsache ihren Schrecken verloren.
Es gehört zu den faszinierendsten Erfahrungen meines Lebens, zu sehen, dass die Wirklichkeit so viele Facetten hat, wie es Augen, Ohren, Nasen und Hände gibt, um sie zu erfassen. Es ist uns vertraut, die Welt durch eine Katastrophenbrille zu sehen. Gerade jetzt scheinen wir allen Anlass dazu zu haben. Als mutig gilt der, der es wagt, Aggression und Zerstörung ins Auge zu fassen.
Ich bin denen unendlich dankbar, die aus Katastrophen auferstanden sind, die das, was ihnen das Leben entgegenbrachte, nicht als falsch, unannehmbar, als Strafe oder Ungerechtigkeit bewerteten, wenn es hart war und als selbstverständlich, wenn es gut war , sondern die es nicht bewerteten, es anpackten als einen nur für sie erdachten Werkstoff, mit dem sie ihr Leben gestalten durften. Jeder und jede von ihnen tat es auf eine ganz einmalige Art. Sie sind mir zu Orientierungen auf meinem Weg geworden und schützen mich vor dem Hochmut, zu wissen, wie die Welt wirklich ist.“ (Elisabeth Wellendorf)