PRESSEMITTEILUNG
Berlin, 6. Juni 2025
ORGANSPENDE BRAUCHT BEWUSSTHEIT, NICHT AUTOMATISMUS
GESUNDHEIT AKTIV e.V. gegen Widerspruchsregelung
Zum Tag der Organspende bekennt sich der Bürger- und Patientenverband GESUNDHEIT AKTIV e.V. klar zur Organspende als Akt tief empfundener Solidarität und Mitmenschlichkeit. Zugleich warnt der gemeinnützige Verein davor, diesen bedeutenden Schritt über eine gesetzliche Widerspruchslösung zu erzwingen. Statt Menschen ungefragt zu Spendern zu machen, brauche es eine Kultur des bewussten Ja-Sagens, getragen von guter Information, Vertrauen und gelebter Selbstbestimmung.
„Jede gespendete Niere, jedes gerettete Herz kann Leben schenken und Hoffnung zurückgeben – das berührt uns zutiefst“, erklärt Dr. Stefan Schmidt-Troschke, Vorstand von GESUNDHEIT AKTIV e.V. „Aber eine so bedeutsame Entscheidung muss aus dem vollen Bewusstsein heraus getroffen werden – nicht aus Versehen, nicht unter Druck, nicht aus Unwissenheit.“
Das Leid auf Wartelisten ernst nehmen – aber richtig handeln
GESUNDHEIT AKTIV e.V. erkennt ausdrücklich das große Leid vieler Menschen an, die verzweifelt auf ein rettendes Organ warten. Dieses menschliche Drama verpflichtet zum Handeln – doch nicht um jeden Preis. Der Verein mahnt: Die Würde des Menschen – auch im Sterben und über den Tod hinaus – darf nicht relativiert werden.
Ein System, das Schweigen als Zustimmung interpretiert, könne zu Verunsicherung, Misstrauen und ethischen Grenzverletzungen führen, gerade bei besonders schutzbedürftigen Gruppen. „Eine Widerspruchsregelung erzeugt den Eindruck einer stillen Pflicht, wo eigentlich eine bewusste Gabe stehen sollte“, so Schmidt-Troschke.
Strukturen verbessern statt Vertrauen verspielen
Trotz hoher Zustimmung in der Bevölkerung zur Organspende zeigen die aktuellen Zahlen: Die eigentlichen Engpässe liegen in der Umsetzung. Viel zu oft scheitern potenzielle Organspenden an mangelnden Ressourcen, unklaren Abläufen oder fehlender Kommunikation in Kliniken. Studien zeigen zudem, dass Länder mit Widerspruchsregelung nicht zwangsläufig bessere Spenderzahlen erreichen – entscheidend sind gute Strukturen und transparente Aufklärung.
GESUNDHEIT AKTIV e.V. fordert daher:
- Eine regelmäßige, bewusste Entscheidungsabfrage z. B. bei der Ausweisbeantragung – inklusive der Option „noch unentschieden“
- Eine niedrigschwellige Nutzung des Organspenderegisters
- Mehrsprachige, barrierefreie, weltanschaulich vielfältige und ergebnisoffene Aufklärung
- Effiziente Strukturen in den Kliniken, insbesondere durch gut ausgestattete Transplantationsbeauftragte
Die Bereitschaft zur Organspende verdient höchsten Respekt – gerade weil sie freiwillig geschieht. „Wir glauben: Eine echte Entscheidung kann nur dort entstehen, wo Menschen sich informiert, gesehen und gehört fühlen. Nur dann wird aus der Organspende das, was sie sein sollte: ein zutiefst menschliches Geschenk aus freien Stücken.“
GESUNDHEIT AKTIV e.V. appelliert an Politik und Gesellschaft, den Weg einer respektvollen, freiheitlichen Lösung zu gehen – und damit die Würde des Menschen im Leben wie im Sterben zu achten.
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