Juli 2025:  Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung mahnt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) an, dass digitale Angebote nicht zum Ausschluss älterer Menschen führen dürfen. In einer aktuellen Stellungnahme plädiert die BAGSO entschieden dafür, analoge Alternativen zu sichern und die Wahlfreiheit zwischen digitalen und nicht-digitalen Zugängen verbindlich zu verankern.

Zwar begrüßt die BAGSO die Digitalisierungspläne der Bundesregierung, etwa im Gesundheitswesen oder bei Behördenkontakt, warnt jedoch davor, digitale Lösungen zum alleinigen Standard zu erklären („digital only“). Viele ältere Menschen haben laut der Seniorenorganisation kein Smartphone oder keinen Internetanschluss oder wollen bewusst offline bleiben. Die Buchung eines Arzttermins kann sich dann bereits schwierig gestalten, da viele Praxen bereits jetzt kaum mehr telefonisch erreichbar sind und auf Onlinebuchung umgestellt haben.

Die BAGSO fordert daher, dass es keinen Zwang zur Digitalisierung geben darf, solange keine wohnortnahen Unterstützungsangebote verfügbar sind.

Zudem muss sich die digitale Technik den Bedürfnissen der Nutzer:innen anpassen, gute Anwendungen müssten laut BAGSO verständlich, übersichtlich und barrierearm sein. Dazu gehören große Schriftgrößen, klare Symbole und Hilfen wie Sprachausgabe. Eine altersfreundliche Digitalisierung müsse laut BAGSO gemeinsam mit Betroffenen gestaltet werden: durch partizipative Entwicklung, klare Standards und wissenschaftliche Begleitung.

Der von Bund und Verbänden initiierte „DigitalPakt Alter“ sei ein guter Anfang, so die BAGSO, müsse aber langfristig ausgebaut und finanziell abgesichert werden. In kommunalen Lernorten wie „Digital-Cafés“ oder generationenübergreifenden Kursen lernen ältere Menschen in geschützter Atmosphäre, wie sie z. B. sicher mit Onlinebanking oder Videotelefonie umgehen können.

Politik und Verwaltung sind also dazu aufgerufen, Digitalisierung als inklusive Aufgabe zu verstehen – Digitalisierung darf nicht nur als technischer Fortschritt verstanden werden, sondern muss gesellschaftlich so gestaltet sein, dass sie allen Menschen Teilhabe ermöglicht, unabhängig von Alter, Vorerfahrung oder technischer Ausstattung.

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