Folgen des Desinfektionsmittelgebrauchs 

16. Februar 2023 - Während bei einigen Corona-Maßnahmen, wie Maskenpflicht oder Schulschließungen, mittlerweile offen über Sinn und Unsinnigkeit, sowie vor allem über die Folgen gesprochen wird, werden die Auswirkungen des teilweise exzessiven Einsatzes von Desinfektionsmitteln bislang kaum thematisiert. Immer noch finden sich allerorten Spender mit Desinfektionsflüssigkeit, immer noch werden Menschen zur Handdesinfektion angehalten oder Flächen abgewischt, auch wenn es bis heute keine Belege für die Übertragung von Corona durch Türgriffe oder ähnliches gibt. 

Ein hessisches Team aus Forscherinnen und Forschern hat nun eine Reihe bedenklicher Wirkstoffe aus Desinfektionsmitteln in verschiedenen Bodenproben gefunden, teilweise sogar im Waldboden. Dies kann schwere Folgen haben, die Wirkstoffe können möglicherweise Haut-, Leber- und Nervenprobleme auslösen, oder gar zu multiresistenten Keimen führen. So weist beispielsweise Michael Braungart, einer der bekanntesten Umweltforscher darauf hin, dass jedes antibakteriell wirkende Mittel dazu führt, dass am Ende nur die widerstandsfähigsten Organismen überleben, sprich antibiotikaresistente Keime. Erstaunlich ist nun der weitverbreitete Nachweis und die hohen Konzentrationen, die die Forscher:innen im Rahmen der Studie gefunden haben, unklar ist aber vor allem auch, wie die Stoffe überhaupt in die Wälder gelangen konnten. Das Vorkommen auf Äckern, die mit Klärschlamm gedüngt werden oder in Flussauen ist noch halbwegs erklärbar, über die Übertragung in die Wälder dagegen lässt sich momentan nur spekulieren. 

Egal wie, Fakt ist, dass insgesamt das Problem der mehr und mehr entstehenden Antibiotikaresistenzen nach wie vor nicht ausreichend angegangen wird. Sowohl durch den Einsatz von Antibiotika in der Tiermast, als auch eben verschärfter Nutzung von beispielsweise Desinfektionsmitteln züchten wir uns immer mehr resistente Keime heran, an denen Menschen hilflos versterben. 

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