Viele Angehörige erleben Pflege positiv 

16. Februar 2023 - Mehrfachbelastung durch Beruf, Kinder und Pflege der Schwiegermutter, oder berufliches Zurückstecken, weil die Großeltern nicht alleine bleiben können – Pflege in Deutschland hat viele unschöne Auswirkungen auf die (zumeist weiblichen) Familienangehörigen, die sie leisten. Vier von fünf Pflegebedürftigen werden hierzulande zu Hause und zumeist von Angehörigen gepflegt. Jetzt hat ein Forschungsteam der Universität Erlangen in einer Studie auch die positiven Seiten nachgewiesen, die mit häuslicher Pflege verbunden sein können. 

In einer repräsentativen Erhebung wurden mehr als 900 Pflegende in Bayern mittels Fragebogen zu ihrer Situation befragt. 61,7 Prozent von ihnen gaben an, ihnen sei durch die Pflegetätigkeit deutlicher geworden, welche Werte ihnen tatsächlich wichtig seien. Zudem meinten 41 Prozent, sie könnten seitdem ihre Zeit besser organisieren, was als Gewinn verbucht wurde. 

Zudem berichteten die Angehörigen, sie seien geduldiger und reifer geworden und hätten eine positivere Lebenseinstellung gewonnen. Dabei waren die Wissenschaftler:innen besonders von einem Fakt sehr überrascht: „Die Zugewinne werden völlig unabhängig von der Belastung und der Dauer der Pflege erlebt“, so Elmar Gräßel, Demenzforscher und Co-Autor der Studie. 

Die Studienteilnehmer waren im Schnitt 61 Jahre alt und zu mehr als drei Vierteln Frauen. Mehrheitlich seien es Partner:innen, sowie erwachsene (Schwieger-)Töchter und Söhne, die ihre Angehörigen pflegten. Das Durchschnittsalter der Pflegebedürftigen betrug den Angaben zufolge 77 Jahre, knapp zwei Drittel waren weiblich. Als Ursachen für ihre Pflegebedürftigkeit wurden Altersgebrechlichkeit, eine Demenzerkrankung, ein Schlaganfall und Krebs genannt. 

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