Newsletter Mai 2021 - Die Sicherheit von Patient*innen soll künftig in allen Bereichen des Gesundheitswesens strukturell besser verankert werden, und zwar von der Ausbildung bis hin zu den obersten Entscheidungsgremien, meint das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS). Eingebunden werden müssten dabei alle Beteiligten, die Krankenhäuser ebenso wie Körperschaften und politische Institutionen, Pharmafirmen und Medizintechnik, ärztliche und therapeutische Praxen und sämtliche Gesundheitsberufe. „In all diesen Bereichen gehört das Thema Patientensicherheit in die Unternehmensstrategie“ sagte APS-Vorsitzende Ruth Hecker im Rahmen einer Online-Pressekonferenz. Es müssten eindeutig formulierte und mithilfe von Kennzahlen nachprüfbare Ziele verankert werden: „Das Prinzip der Freiwilligkeit, das wir in den vergangenen 15 Jahren verfolgt haben, hat hier nicht den gewünschten Erfolg gebracht.“

Hecker fordert darüber hinaus, die Position der Patientenbeauftragten der Bundesregierung in eine Ombudsstelle umzuwandeln und ihr mehr Rechte und Kompetenzen einzuräumen. Alle Gesundheitsberufe sollten ebenso wie Patient*innen Fehlentwicklungen melden können.

Kritik übte das APS auch an der derzeitigen Impfkampagne. Menschen mit Behinderung, die in einem Heim leben, mussten lange auf eine Impfung warten, weil sie nicht in die Prioritätsgruppe 1 eingeordnet wurden. Viele wären aber von Covid-19 besonders bedroht, z. B. aufgrund einer Muskeldystrophie, die auch die Atemmuskulatur beeinträchtigt. Auch gebe es oft Schwierigkeiten in der ambulanten und stationären Versorgung, die vielerorts nicht barrierefrei zugänglich sei. Das erschwere das Geimpftwerden zusätzlich.

Quelle:
Katholische Nachrichten-Agentur, 27.04.2021

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