März 2023 - Die Zahl der Organspenden ist im letzten Jahr deutlich zurückgegangen, daher fordern verschiedene Gesellschaften im Bereich der Herzgesundheit, die sogenannte Widerspruchslösung wieder auf die politische Agenda zu setzen, was Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auch im Januar bereits als Vorhaben angekündigt hat. Der erste Anlauf für eine solche Reform war im Januar 2020 gescheitert.  

Die Organspendesituation hat sich allerdings seitdem nicht verbessert, im Gegenteil, die Schere zwischen schwerkranken Menschen auf den Wartelisten und den tatsächlich verfügbaren Spenderorganen ist noch weiter auseinandergegangen. So stehen beispielsweise deutschlandweit den 358 erfolgten Herztransplantationen im Jahr 2022 mehr als 700 Menschen gegenüber, die noch dringlich ein Spenderherz benötigen. Daher fordert beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie-, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) eine Einführung der Widerspruchslösung, um die Zahl der Spenderorgane zu erhöhen. Bei dieser Art der Regelung würde man davon ausgehen, dass zunächst einmal jede:r bereit ist, Organe zu spenden. Nur wer ausdrücklich zu Lebzeiten widerspricht, käme dann als Spender:in nicht in Frage. Diesen Reformentwurf befürworten auch die Deutsche Herzstiftung als Patientenvertretung im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin, sowie andere medizinische Fachgesellschaften.  

GESUNDHEIT AKTIV meint: Natürlich ist es tragisch, wenn Menschen, die eine Organspende brauchen und wollen, kein passendes Organ erhalten können. Aber bereits 2020 hat der Bundestag die ethischen Argumente für und gegen die Widerspruchslösung intensiv und sorgfältig diskutiert und aus gutem Grund mit Nein gestimmt. Es gibt demnach keine wirkliche Begründung dafür, das nun erneut anzugehen. Vor allem da die damals vom Bundestag beschlossenen Initiativen, mit denen die Organspende gefördert werden sollten, bislang kaum bis gar nicht umgesetzt wurden. Das beispielsweise für März 2022 geplante Online-Register, in dem Menschen ihre Spendenbereitschaft angeben können sollen, ist nach wie vor nicht eingerichtet. 

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