Oktober 2024: Ein „historisch hohes Niveau“ bescheinigt der aktuelle Fehlzeiten-Report der AOK den diesjährigen Krankenständen. Der bisherige Spitzenwert aus dem vergangenen Jahr (225 Arbeitsunfähigkeitsfälle pro 100 erwerbstätige AOK -Mitglieder) ist laut Bericht bereits Ende August erreicht worden, also noch vor der Erkältungswelle im Herbst und Winter. Haupttreiber der hohen Zahlen sind zwar nach wie vor Atemwegserkrankungen, allerdings tragen auch mehr und mehr psychische Erkrankungen dazu bei, da sie meist besonders lange Krankschreibungen verursachen.

Laut des AOK – Berichts könnte das an den stärkeren mentalen Belastungen durch verschiedene globale Krisen liegen, aber auch an der zunehmenden Verdichtung der Arbeitswelt und der ständigen geforderten Erreichbarkeit.

Was der Bericht aber auch per Befragung herausfand: Beschäftigte, die sich (emotional) an ihren Arbeitgeber gebunden fühlen, sind deutlich seltener krankgeschrieben und fühlen sich gleichzeitig seltener genötigt, trotz Erkrankung zur Arbeit zu gehen. Zudem sind sie zufriedener mit ihrer Arbeit und tragen sich deutlich seltener mit der Absicht, den Arbeitsplatz zu wechseln. Im Umkehrschluss ist also ein hoher Krankenstand ein Alarmsignal für die betroffenen Unternehmen. In Zeiten des Fachkräftemangels entsteht der Druck, Mitarbeitende möglichst langfristig gesund, leistungsfähig und zufrieden im Unternehmen zu halten. Dabei helfen kann sogenanntes Betriebliches Gesundheitsmanagement, also Angebote seitens der Arbeitgeber, die die Beschäftigten darin unterstützen, nachhaltig etwas für ihre Gesundheit zu tun und eine größere Resilienz zu entwickeln. Eine Befragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ergab demnach auch, dass Beschäftigte in Unternehmen, die solche Angebote machen, im Durchschnitt fünf Prozent zufriedener sind als in anderen Firmen.

Kaum einen Einfluss sieht der Fehlzeiten-Report im Übrigen durch die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung. Anders als Bundesfinanzminister Christian Lindner, der den Verdacht geäußert hatte, hohe Krankenstände entstünden derzeit vornehmlich durch die Erleichterung der Krankschreibung, sieht die Krankenkasse keinen größeren Missbrauch. Im Gegenteil, so die AOK-Vorstandsvorsitzende bei der Vorstellung des Reports, man sei zu dem Schluss gekommen, dass mit der Krankschreibung per Telefon eher verantwortungsvoll umgegangen werde.


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