Mai 2025: „Unsere Beschäftigten im Gesundheitswesen sind unser größtes Kapital – hochqualifiziert, engagiert und unverzichtbar“ – so die neue Gesundheitsministerin Nina Warken in ihrer Antrittsrede im Deutschen Bundestag. Niemand wisse besser als die Beschäftigten selbst, wo es im Alltag hakt, welche Strukturen verbessert werden müssen und was es braucht, um Patientinnen und Patienten optimal zu versorgen.
Sie zeigte sich überzeugt, dass man viel mehr erreichen könne, wenn die Politik den Beschäftigten in den Gesundheitsberufen mehr zuhören würde. Als ein zentrales Anliegen nannte sie Bürokratieabbau: Ärztinnen und Ärzte sollten wieder mehr Zeit für ihre Patientinnen und Patienten haben – dafür hätten sie schließlich ihren Beruf gewählt. Auch die Pflege sollte ihre Kompetenzen stärker einbringen können.
Die bestehenden Missstände im Gesundheitswesen, etwa zunehmende Fahrtwege zu Krankenhäusern, Geburtsstationen oder Apotheken und Lieferengpässe bei Arzneimitteln müssen nun laut der Ministerin gelöst werden. Auch bei Themen wie ineffiziente Strukturen, Fachkräftemangel und unzureichende Digitalisierung ist noch viel zu tun.
Daher wolle sie in ihrer Amtszeit eine Grundlage für eine „gute, bedarfsgerechte und bezahlbare Gesundheitsversorgung für die Menschen im ganzen Land“ schaffen, so die neue Gesundheitsministerin. Die Regierungskoalition von Union und SPD wolle „alles daransetzen, unser Gesundheitssystem besser zu machen.“
Dass das nottut, hat auch nochmal Klaus Reinhardt, als Präsident der Bundesärztekammer im Vorfeld des Deutschen Ärztetages bekräftigt. Der demografische Wandel und der medizinische Fortschritt führten zu einer steigenden Morbidität – und damit zu höheren Kosten. „Wie man in diesem Dilemma politisch steuert, ist eine schwer lösbare Aufgabe“, so Reinhardt. Denn jede Maßnahme zur Kostendämpfung sei mit Nachteilen für Betroffene verbunden.
Zwar enthalte der Koalitionsvertrag erste Ansätze für strukturelle Reformen, doch die zentrale Frage der Finanzierung wurde auf eine Kommission vertagt – mit Ergebnissen erst ab 2027. Für Reinhardt ist das zu spät: „Diesen Zeitraum könnte man vorverlegen.“
Darüber hinaus fordert Reinhardt klare Regeln für investorenbetriebene Medizinische Versorgungszentren sowie ebenfalls eine zügige Entbürokratisierung.
Die Botschaft ist klar: Die Zeit drängt. Jetzt braucht es mutige Entscheidungen und konkrete Maßnahmen, um das Gesundheitssystem zukunftsfest zu machen.
Mehr zum Inhalt des Koalitionsvertrags im Bereich „Gesundheit“ finden Sie in einer Analyse des Dachverbandes Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD).
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