Am 25. September, einen Tag vor der Bundestagswahl, war es soweit: Die Planungszellen des ersten Bürgergutachtens Gesundheit haben zum letzten Mal getagt und ihre Empfehlungen abgegeben.

Voraus ging ein intensiver, arbeitsreicher und spannender Prozess, bei dem Bürgerinnen und Bürger, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt worden waren, zu zahlreichen Themen der Gesundheitsversorgung diskutiert und beraten haben. Ganz unterschiedliche Menschen sind hier aufeinandergetroffen, vom knapp 18jährigen Schüler bis hin zur schon etwas höher betagten Dame, von der Verkäufern bis hin zum pensionierten Akademiker. Alle ohne sogenanntes Expertenwissen, aber dafür mit dem festen Wunsch mitzureden und mitzugestalten. Denn, so Prof. Dr. Christiane Dienel vom durchführenden NEXUS Institut: „Bei den vielen Playern in der Gesundheitspolitik haben Bürgerinnen und Bürger oft zu Recht das Gefühl, ihre Interessen würden nicht gehört. Die Planungszellen sind eine Chance, dies zu ändern.“

Und so konnten sich die Teilnehmenden bei den Planungszellen jetzt einmal Gehör verschaffen. Nach kurzen Impulsvorträgen als Einführung, die das jeweilige Thema meist von mehreren Seiten beleuchteten, hatten die Teilnehmer:innen Zeit in kleinen Gruppen à fünf Personen das Thema zu bewegen, ihre Ideen zu sammeln und ihre Wünsche zu formulieren. Anschließend wurden die jeweiligen Gruppenergebnisse an einer Pinnwand zusammengefasst und mit einem Punktesystem bewertet.

Themen waren beispielsweise die Versorgung im Krankenhaus, der Stellenwert von Prävention oder aber auch, wer eigentlich entscheidet, was wirkt.  Aus diesen Ergebnissen werden nun allgemeinere Empfehlungen abgeleitet, die in einem schriftlichen Gutachten für die Politik zusammengeführt werden. Aber auch die konkreten Ideen, die in den Planungszellen entstanden sind, lassen sich hören - so wünscht sich beispielsweise eine der Gutachterinnen aus Dortmund die Einführung eines Schulfaches „Gesundheit“, um schon früh bei Kindern Interesse und Verständnis für dieses Thema zu wecken, damit sie später ein gutes Bewusstsein für ihre Gesundheit entwickeln. Oder anders formuliert: „Ich wünsche mir für die Zukunft, dass mehr Gesundheitsförderung statt immer nur Krankheitsminimierung betrieben wird!“

In diesem Sinne - wir von GESUNDHEIT AKTIV als Auftraggeber dieses Gutachtens sind schon sehr gespannt auf die endgültigen Ergebnisse und freuen uns, diese dann Mitte November an die oder den dann designierten Gesundheitsminister:in übergeben zu können!

Video Bürgergutachten

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