Juli 2024: Kurz vor der Sommerpause hat Karl Lauterbach noch den Entwurf für sein „Gesundes-Herz-Gesetz“ vorgelegt, bis zum 15.Juli hatten nun die betreffenden Verbände Gelegenheit, Stellung zu beziehen. Und es hagelt massive Kritik von allen Seiten:
Auch wenn niemand bezweifelt, dass es mehr und bessere Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen braucht, so herrscht doch eine nahezu einmütige Ablehnung, was den geplanten verstärkten Einsatz von Fettsenkern (den sogenannten Statinen) angeht. Laut Gesetzentwurf soll die Verordnung bereits im Kindesalter beginnen können, wenn bestimmte Risikofaktoren ermittelt werden. Die einhellige Meinung der Kritiker: Durch Veränderung des Lebensstils lässt sich viel erreichen, bevor Medikamente nötig werden, hier muss Prävention ansetzen, im Bereich Ernährung, Bewegung, Stressreduktion oder auch Rauchentwöhnung. Bis zu 70 Prozent der Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden durch veränderbare Lebensstilfaktoren beeinflusst.
Daher hat sich ein Zusammenschluss aus den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen sowie zahlreichen anderen Verbänden aus dem Präventionsbereich (unter anderen auch wir von GESUNDHEIT AKTIV) jetzt mit einem Brief entschieden an die Politik gewandt, um deutlich zu machen, wie sehr das neue Gesetz die bisherige Arbeit torpedieren würde, denn: „Der Referentenentwurf des Gesetzes zur Stärkung der Herzgesundheit (Gesundes-Herz-Gesetz – GHG) sieht vor, die Mittel der Krankenkassen für zertifizierte Primärpräventionskurse umzuwidmen: Arzneimittelverschreibungen zur Tabakentwöhnung, Verordnung von Statinen, Früherkennung und ärztliche Präventionsempfehlungen sollen auf die für die Primärprävention zur Verfügung stehenden Mittel angerechnet werden. Die hier gewollte Leistungsausweitung wird die für die eigentliche Primärprävention zur Verfügung stehenden Finanzmittel drastisch schmälern, wenn nicht gar aufbrauchen.“ D.h. im Klaren, tritt das neue Gesetz so in Kraft, bleibt für die Kurse, die bislang gute Erfolge in der Vorbeugung aufweisen, kaum bis gar kein Geld mehr übrig. Das betrifft konkret über 110.000 zertifizierte Maßnahmen von über 67.000 Anbietern, oder anders: Im Jahr 2023 haben beispielsweise 1,5 Millionen Menschen in Deutschland einen Präventionskurs besucht. Die Mittel, die dafür in der GKV bereitstehen, werden zur Gänze ausgeschöpft. Kommen nun also erweiterte Untersuchungen und Arzneimittel zur Cholesterinsenkung hinzu, wird man das Angebot radikal zusammenstreichen müssen! Die Unterzeichner des Briefs appellieren daher an die Politiker:innen, sich für die Erhaltung der Präventionsmittel in der bislang gesetzlich und praktisch erfolgreichen Form einzusetzen. Denn die Präventionskurse sind eine wichtige Säule, um die Gesunderhaltung der Menschen zu fördern und die lebensstilfaktorenbedingten Krankheiten zu reduzieren.
Unser Workshop:
Stress Bewältigen für Lebensfreude und Gelassenheit
Acht Abende, immer dienstags, außer am 22. & 29. Oktober 2024
mit Dr. Stefan Schmidt-Troschke und Angela Smith
Unser nächster 8-wöchiger Präventionskurs "Stress bewältigen für Lebensfreude und Gelassenheit" startet am 10. September in Berlin. Für diesen Kurs können Sie bei Ihrer Krankenkasse eine Kostenbeteiligung beantragen.
DOCH LIEBER ÜBERWEISEN?
Dann nutzen Sie unser
GESUNDHEIT AKTIV
Spendenkonto:
GLS Gemeinschaftsbank eG
IBAN DE34 4306 0967 0017 2179 00
BIC GENODEM1GLS